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Donnerstag, 20. Februar 2025

Der alte Trapper illustriert von Rolf Winkler

 Rolf Winkler war Jagdmaler und Illustrator in München; geb. 1884 in Wien - gest. 1942.


...kaum lagen die drei und auch der Hund im Grase versteckt, da sprengten auch schon die Indianer in aufgelöstem Schwarme heran und vorüber.(Frontispiz)




Die Auswanderer

Auf seine Büchse gelehnt, schaute der Fremde still diesen Verwüstungen zu, ab und zu trübsinnig den Kopf schüttelnd. Er beobachtete, wie die Kinder ein Feuer anzündeten, und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf den Führer der Karawane, der, nachdem das Vieh zu grasen begonnen, sich in eigentümlicher Weise mit einem der Planwagen zu schaffen machte. 


Die indianischen Pferde, durch den Anblick der dahinrasenden Gäule Ismaels auf das höchste erregt, stampften und rissen wütend an ihren Fesseln, so daß ihre Wächter sie kaum noch halten konnten.


                                            Das geheimnisvolle Zelt

„Unkas! Sagtet Ihr Unkas?“ wiederholte der Trapper, sich schnell erhebend und dem gleichfalls aufstehenden Gaste das dunkle Lockenhaar mit bebender Hand aus der Stirn streichend. „Meine Augen sind alt und nicht mehr so scharf wie damals, als ich selber noch ein Krieger war ... aber ich erkenne doch noch die Züge des Vaters in denen des Sohnes. Ich erkannte das Antlitz sogleich, als Ihr aus dem Gebüsch kamt, aber ich wußte nicht, wo ich die Ähnlichkeit früher gesehen. Sagt mir, Knabe, welchen Namen trägt Euer Vater?“


„Hektor,“ sagte der Alte mit vor Bewegung erstickter Stimme, „Hektor, mein Hundchen, hast du das gehört? Dein Fleisch und Blut ist in der Prärie!“ Er vermochte nicht länger an sich zu halten.


Die Erstürmung der Felsenburg

Und die Gerufenen kamen, aber langsam, mit verstörten Gesichtern und eine Bürde mit sich schleppend, die sie vor der Mutter Füßen niederlegten — den Körper des vermißten Asa, starr und tot, und mit den unverkennbaren Zeichen eines gewaltsamen Endes auf dem entstellten Angesicht.

Der Basilisk

Derselbe war eine kräftige, männlich schöne Gestalt, nur spärlich bekleidet mit einem Überwurf aus gegerbtem Hirschfell und Hosen aus scharlachrotem Tuchstoff, die vom Knie abwärts bis auf die Mokassins mit menschlichen Skalpen dicht besetzt waren. Die nackten Teile seines Oberkörpers wiesen die Kriegsbemalung auf, ebenso sein Gesicht und der Schädel, von dessen Höhe eine lange Skalplocke stolz und herausfordernd herabfiel. Auf dem Rücken trug er einen Köcher mit Kuguarfell überzogen, an dem noch der Schweif hing, und seine Ausrüstung wurde vervollständigt durch einen Schild aus Tierhäuten, der mit Malerei bunt verziert war.

„Ist mein Bruder weit von seinem Dorfe?“ begann der Trapper in der Sprache der Pawnees, denn als einen solchen hatte sein erfahrenes Auge den jungen Krieger an der Malerei erkannt.

„Bis zu den Städten der Langmesser ist es weiter,“ lautete die lakonische Antwort.


Der Präriebrand

Der Ausblick von hier aus war wohl geeignet, auch das stärkste Herz erbeben zu lassen. Der ganze Horizont war ein Kreis von dichtem Qualm und emporzüngelnden Flammen, die mit reißender Schnelligkeit von allen Seiten herangerückt kamen.

Hartherz

Der Greis blickte schnell hinter sich und gewahrte ganz in der Nähe den wilden Mahtoree, der in seiner Ungeduld allen anderen vorausgeeilt war. Er bückte sich, und des Bienenjägers Büchse krachte. In demselben Moment aber hatte der Häuptling sich auch schon vom Pferde herab und ins Wasser geworfen; das Tier aber, von der Kugel getroffen, bäumte sich hoch auf und trieb dann mit dem reißenden Strome fort, das Wasser mit seinem Blute färbend.

Ein Geschrei, das sich über die ganze Prärie fortzusetzen schien, begrüßte sein Erscheinen, und im Nu sprengten hundert Wilde herbei. Mahtoree empfing seine weißen Gefangenen mit großer Selbstbeherrschung; erst später richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Pawnee, der stumm und unbeweglich wie eine Statue abseits gestanden hatte, und nun erkannte der Trapper sowohl aus dem unbeschreiblichen Jubelgeheul, das aus hundert Kehlen in die Lüfte stieg, als auch aus dem wie ein Lauffeuer die Runde machenden gefürchteten Namen, daß sein junger Freund kein anderer war als der bisher noch nie besiegte Krieger, der gewaltige Hartherz selber.


Im Dorfe der Sioux

Nach einer erwartungsvollen Pause teilte sich die Menge, und der Doktor Battius wurde, auf seinem Esel sitzend, von Weucha feierlich in den Kreis geleitet.


Allen voran drängte sich Weucha; er schwang seinen Tomahawk um das Haupt des Pawnee, als sollte jeder Schlag dessen Schädel spalten. Hartherz zuckte jedoch mit keiner Wimper; gleichgültig schaute er jetzt wieder hinaus in die Ferne, obgleich der blinkende Stahl unaufhörlich vor seinen Augen glitzerte.

Der Zweikampf der Häuptlinge
Hartherz folgte dieser Aufforderung; in angemessener Entfernung hielt er still, den festen Blick unbeweglich auf das funkelnde Auge des Dakota gerichtet. Es entstand eine lange Pause. Zum erstenmal fanden sich diese beiden Tapferen, die Waffen in der Hand, einander gegenüber; jeder wußte die kriegerischen Eigenschaften des anderen wohl zu schätzen.

Das Gericht

Wie ein Gerechter zum Frieden einging
Der alte Mann stieg ans Land und pfiff den Hunden, die ihm beide bereitwilligst folgten. Dann nahm man  Abschied.















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