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Mittwoch, 27. Dezember 2017

Marienkind gezeichnet von Heinrich Lefler und Joseph Urban

 Heinrich Lefler und Joseph Urban
Der erste Kontakt zwischen den beiden Künstlern wurde über deren gemeinsamen Freund, den Sänger und Schauspieler Leo Slezak vermittelt. Urban heiratete später Leflers Schwester Maria (Mizzi), womit neben freundschaftlichen und geschäftlichen auch familiäre Bande zwischen den beiden geknüpft waren.
Zusammen mit seinem Schwager Joseph Urban gehörte Lefler zu den wichtigsten Künstlern des europäischen Jugendstils. Beide Künstler arbeiteten oft zusammen und gestalteten z. B. einen 1905 erschienenen Kalender mit Motiven aus den Märchen der Brüder Grimm oder einen Kalender auf 1913 (1912) mit von Hugo Salus nacherzählten Märchen von Hans Christian Andersen. Urban lieferte dabei stets die dekorative Umrahmung zu Leflers Illustrationen. (Wikipedia)


Brüder Grimm: Das Marienkind


 Vor einem großen Walde lebte ein Holzhacker mit seiner Frau, der hatte nur ein einziges Kind, das war ein Mädchen von drei Jahren. Sie waren aber so arm, daß sie nicht mehr das tägliche Brot hatten und nicht wußten, was sie ihm sollten zu essen geben. Eines Morgens ging der Holzhacker voller Sorgen hinaus in den Wald an seine Arbeit, und wie er da Holz hackte, stand auf einmal eine schöne große Frau vor ihm, die hatte eine Krone von leuchtenden Sternen auf dem Haupt und sprach zu ihm: "Ich bin die Jungfrau Maria, die Mutter des Christkindleins: du bist arm und dürftig, bring mir dein Kind, ich will es mit mir nehmen, seine Mutter sein und für es sorgen." Der Holzhacker gehorchte, holte sein Kind und übergab es der Jungfrau Maria, die nahm es mit sich hinauf in den Himmel.



Nun war die verbotene Tür allein noch übrig, da empfand es eine große Lust zu wissen, was dahinter verborgen wäre, und sprach zu den Englein: "Ganz aufmachen will ich sie nicht und will auch nicht hineingehen, aber ich will sie aufschließen, damit wir ein wenig durch den Ritz sehen." - "Ach nein," sagten die Englein, "das wäre Sünde: die Jungfrau Maria hats verboten, und es könnte leicht dein Unglück werden." Da schwieg es still, aber die Begierde in seinem Herzen schwieg nicht still, sondern nagte und pickte ordentlich daran und ließ ihm keine Ruhe. Und als die Englein einmal alle hinausgegangen waren, dachte es: Nun bin ich ganz allein und könnte hineingucken, es weiß es ja niemand, wenn ich's tue. Es suchte den Schlüssel heraus, und als es ihn in der Hand hielt, steckte es ihn auch in das Schloß, und als es ihn hineingesteckt hatte, drehte es auch um.  


 Gar nicht lange, so kam die Jungfrau Maria von ihrer Reise zurück. Sie rief das Mädchen zu sich und forderte ihm die Himmelsschlüssel wieder ab. Als es den Bund hinreichte, blickte ihm die Jungfrau in die Augen und sprach: "Hast du auch nicht die dreizehnte Tür geöffnet?" - "Nein," antwortete es.


 Da versank das Mädchen in einen tiefen Schlaf, und als es erwachte, lag es unten auf der Erde, mitten in einer Wildnis. Es wollte rufen, aber es konnte keinen Laut hervorbringen. Es sprang auf und wollte fortlaufen, aber wo es sich hinwendete, immer ward es von dichten Dornhecken zurückgehalten, die es nicht durchbrechen konnte. In der Einöde, in welche es eingeschlossen war, stand ein alter hohler Baum, das mußte seine Wohnung sein.


Einmal, als die Bäume wieder in frischem Grün standen, jagte der König des Landes in dem Wald und verfolgte ein Reh, und weil es in das Gebüsch geflohen war, das den Waldplatz einschloß, stieg er vom Pferd, riß das Gestrüppe auseinander und hieb sich mit seinem Schwert einen Weg. Als er endlich hindurchgedrungen war, sah er unter dem Baum ein wunderschönes Mädchen sitzen, das saß da und war von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen bedeckt. 


"Willst du mit mir auf mein Schloß gehen?" Da nickte es nur ein wenig mit dem Kopf. Der König nahm es auf seinen Arm, trug es auf sein Pferd und ritt mit ihm heim, und als er auf das königliche Schloß kam, ließ er ihm schöne Kleider anziehen und gab ihm alles im Überfluß.

Und ob es gleich nicht sprechen konnte, so war es doch schön und holdselig, daß er es von Herzen lieb gewann, und es dauerte nicht lange, da vermählte er sich mit ihm.



Als etwa ein Jahr verflossen war, brachte die Königin einen Sohn zur Welt. Darauf in der Nacht, wo sie allein in ihrem Bette lag, erschien ihr die Jungfrau Maria und sprach: "Willst du die Wahrheit sagen und gestehen, daß du die verbotene Tür aufgeschlossen hast, so will ich deinen Mund öffnen und dir die Sprache wiedergeben: verharrst du aber in der Sünde und leugnest hartnäckig, so nehm ich dein neugebornes Kind mit mir." Da war der Königin verliehen zu antworten, sie blieb aber verstockt und sprach: "Nein, ich habe die verbotene Tür nicht aufgemacht," und die Jungfrau Maria nahm das neugeborne Kind ihr aus den Armen und verschwand damit.

Nach einem Jahr gebar die Königin wieder einen Sohn. In der Nacht trat auch wieder die Jungfrau Maria zu ihr herein und sprach: "Willst du gestehen, daß du die verbotene Türe geöffnet hast, so will ich dir dein Kind wiedergeben und deine Zunge lösen: verharrst du aber in der Sünde und leugnest, so nehme ich auch dieses neugeborne mit mir." Da sprach die Königin wiederum: "Nein, ich habe die verbotene Tür nicht geöffnet," und die Jungfrau nahm ihr das Kind aus den Armen weg und mit sich in den Himmel.


Am Morgen, als das Kind abermals verschwunden war, sagten die Leute ganz laut, die Königin hätte es verschlungen, und des Königs Räte verlangten, daß sie sollte gerichtet werden. Der König aber hatte sie so lieb, daß er es nicht glauben wollte, und befahl den Räten bei Leibes- und Lebensstrafe, nicht mehr darüber zu sprechen.


Es ward ein Gericht über sie gehalten, und weil sie nicht antworten und sich nicht verteidigen konnte, ward sie verurteilt, auf dem Scheiterhaufen zu sterben.


Das Holz wurde zusammengetragen, und als sie an einen Pfahl festgebunden war und das Feuer ringsumher zu brennen anfing, da schmolz das harte Eis des Stolzes und ihr Herz ward von Reue bewegt, und sie dachte: "könnt ich nur noch vor meinem Tode gestehen, daß ich die Tür geöffnet habe," da kam ihr die Stimme, daß sie laut ausrief: "Ja, Maria, ich habe es getan!" Und alsbald fing der Himmel an zu regnen und löschte die Feuerflammen, und über ihr brach ein Licht hervor, und die Jungfrau Maria kam herab und hatte die beiden Söhnlein zu ihren Seiten und das neugeborene Töchterlein auf dem Arm. Sie sprach freundlich zu ihr: "Wer seine Sünde bereut und eingesteht, dem ist sie vergeben," und reichte ihr die drei Kinder, löste ihr die Zunge und gab ihr Glück für das ganze Leben.


Dienstag, 28. Februar 2017

Heinrich Lefler: Die Prinzessin und der Schweinehirt

Heinrich Lefler (7 November 1863, Vienna – 17 March 1919, Vienna) was an Austrian painter, graphic artist and stage designer. Die Prinzessin und der Schweinehirt is his first book illustration, published in Vienna in 1897. Few years before Lefler and Joseph Urban joined force to produce annual calendars and many of the most beautiful illustrated German books.

 Since there are reprints of the book available, we show the illustrations of an english reprint edition and some pictures of the original german edition.











 


 



























Freitag, 7. Oktober 2016

Heinrich Lefler: KLING, KLANG, GLORIA, Deutsche Volks- und Kinderlieder

Heinrich Lefler (* 7. November 1863 in Wien; † 17. März 1919 ebenda) war ein österreichischer Maler, Graphiker und Bühnenbildner. Er wurde als Sohn von Franz Lefler, welcher ebenfalls Künstler war, in Wien geboren, studierte von 1880 bis 1884 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Christian Griepenkerl, ab 1884 an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Nikolaus Gysis und Wilhelm von Diez. 1891 wurde er Mitglied der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus. 1900 war er ein Gründungsmitglied des Hagenbundes. Zusammen mit seinem Schwager Joseph Urban gehört Lefler zu den wichtigsten Künstlern des europäischen Jugendstils. Beide Künstler arbeiteten oft zusammen. Gemeinsam zeichnen sie verantwortlich für die Ausstattung des Wiener Rathauskellers und für Entwurf und Ausstattung des Schlosses des Grafen Esterhazy. Lefler hat ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof und im Jahr 1932 wurde in Wien-Donaustadt die Heinrich-Lefler-Gasse nach ihm benannt. WIKIPEDIA.





Heinrich Lefler (7 November 1863, Vienna17 March 1919, Vienna) was an Austrian painter, graphic artist and stage designer. His father was the painter, Franz Lefler .
From 1880 to 1884, he studied at the Academy of Fine Arts Vienna under Christian Griepenkerl and, from 1884, at the Academy of Fine Arts Munich under Nikolaus Gysis and Wilhelm von Diez. In 1891, he became a member of the Society of Austrian Artists and, in 1900, was a founding member of the Hagenbund. From 1900 to 1903, he was an assistant to Anton Brioschi, the head designer at the Vienna State Opera, following which he became a professor at the Academy until 1910. While at the Vienna Opera, he designed a set for the Metropolitan Opera and shipped the pieces to New York.

Besides the time spent in his formal occupations, he spent a great deal of time in Weißenbach an der Triesting with his father and his brother-in-law, Joseph Urban, a fellow scenic designer, where they painted murals on villas and hotels, designed invitation cards for summer festivals and, with librettist Camillo Walzel, staged theatrical productions for children.
 


Die farbigen Bilder wurden von Lefler geschaffen, während die dekorativen Rahmen um die Lieder von Urban gezeichnet wurden. Wir zeigen einige der Rahmen, jedoch wurden die gleichen Dekorationen oft für verschiedene Lieder verwendet.

































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