...sprang er von der Seite dem Elefanten an den Kopf, schlug seine Pranken tief in das Fleisch des edlen Tieres, das linke Auge damit zerreissend, und begrub sein fürchterliches Gebiss in den Rüssel des Elefanten.
"Keinen Laut!" sagte eine klare feste Stimme in gutem Englisch, "oder due bist des Todes!"
Plötzlich stiessder junge rieger einen Schrei des Schreckens aus, und seine weitgeöffneten Augen starrten mit unverhohlenem Entsetzen auf eine Stelle, wohin seine erhobene Hand wies.
In diesem Augenblick kam der Serdar hinzu und winkte ihr, zu verweilen.
"Kapitän Ochterlony?" "Ich bin es!" Der Maharadjah warf sich mit einem Sprunge vom Pferde und umarmte den Wiedergefundenen.
Ein rascher Griff von ihm entriss der Hand der Alten das Messer und warf sie auf dei Kissen.
Der Maharadjah bog sich nieder zu dem Offizier, der unter ihm am Boden lag, und lüftete den Schleier von seinem Gesicht; das Mondlicht zeigte klar und deutlich das teuflische Grinsen, das es entstellte. "Kennst du mich, weisser Hund?" "Hell and damnation, Nena Sahib!"
Sie erhob die Linke und wies mit dem verstümmelten Finger auf Maldrigi, den Befehlshaber ihrer Leibwache, der noch immer neben dem Kapitän stand, von Zeit zu Zeit sich in unruhiges Sinnen verlierend.
An dem breiten Stamm einer Banane auf grünem Rasenteppich ruhte zwischen Rosen- und Geranienbüschen ein Liebespaar, der Mann, eine prächtige Kriegergestalt in der malerischen Tracht der ritterlichen Afghanenstämme, Säbel und Schild zur Seite, das Haupt im Schosse eines schönen Mädchens mit köstlich blondem Haar, in die weiche, blaue Tunika der Frauen der tibetanischen Hochgebirge gehüllt.
Oberst Finis hatte kaum Zeit, sein Pferd herumzuwerfen und ihm die Sporen zu geben, als auch schon die Salve fiel und er, von sieben Kugeln durchbohrt, zu Boden stürzte, sein Pferd über ihn.
Ein junger Offizier hob sein schönes Vollblutpferd, gerade als er dem Balkon gegenüber war, und salutierte mit dem Säbel.
Moll, der Elefant, kannte, nachdem der Mahoud ihm den Namen wiederholt, vollkommen seinen Weg und trabte mit grosser Schnelligkeit, wiederholt sein schmetterndes Geschrei ausstossend, über den Platz, was ihm in den Weg kam unter seinen riesigen Füssen niedertrampelnd.
Im ersten Augenblick schien die Menge, die eben einen neuen Laden erbrochen hatte, ihre Anwesenheit nicht zu bemerken, aber im nächsten schon erscholl der brüllende Ruf: "Tötet die Faringa! Nieder mit der Faringa!" und hundert Hände streckten sich gegen sie, Waffen wurden erhoben, ein Sepoy schlug sein Gewehr auf sie an, und einer der Reiter von Mirut, der sich in dem tobenden Haufen befand, spornte sein Pferd und schwang seinen Säbel, um der kühnen Frau das Haupt zu spalten.
In Fetzen flog jedes Stück ihrer Kleidung, den sich windenden nackten Leib der Jungfrau drückten freche Hände zu Boden, wilde Megären ihres eigenen Geschlechts hielten die zuckenden, bäumenden Glieder .....
Unter den Schlägen der Äxte brach die Türe in Stücke, über sie hinweg drangen die Krieger in den Turm.
Die Flinte lag fest und unbeweglich an der Schulter des Schützen, der Finger berührte den Drücker. In demselben Augenblick erhob sich das Ross des Maharadjahs zum Sprung, der Schuss krachte und Pferd und Reiter rollten in den .Graben.
Auf zwanzig Schritt Distanz setzte das Feuer der kleinen Phalanx ein, jede Kugel traf in den dicht gedrängten Reihen, Pferde überschlugen sich, Reiter stürzten und wurden von den Hufen zertreten...
Da rauschte und brach es in dem Rohr und eine Wasserfurche teilte die trübe Fläche: ein greulicher Rachen mit dichten Reihen von weissen Zähnen schnappte empor, grüne Augen funkelten, hochauf gerade in die Höhe mit wild verzerrtem Gesicht sprang die Schwimmerin aus dem Wasser...
Es war ein Moor von riesiger Gestalt und Körperkraft, aber scheusslichem, wildem Aussehen. "Du hast ein Haus in Cawnpur?" frug die Bayadere.
Der deutsche Arzt liegt am Boden, das Bewusstsein geschwunden, in tiefster Ohnmacht des Geistes und des Körpers, wenige Schritte von ihm schnaubt das keuchende, erschöpfte Ross. --- Auf der Strasse kam mit der Schnelle des Sturmwindes Kassim, der Mayadar, herangejagt. Schon von Ferne sah er die Gruppe und parierte, näher kommend, verwundert sein Pferd. Dann sich aus dem Sattel werfend, eilte er zum Körper seines Herrn, den er tot wähnte, von dem Sturz...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen