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Sonntag, 11. April 2021

Josef Ulrich: Bilder zu Karl Mays Im Reiche des silbernen Löwen, Band III

Die Illustrationen von Josef Ulrich zu Karl Mays drittem Band Im Reich des silbernen Löwen erschienen 1905 im tschechischen Verlag Josef Richrad Villimek.

 

Erstes Kapitel

In Basra 

 

Indem er das Gefäss wieder absetzte, fiel sein Blick hnein. Da wurden seine Augen noch einmal so gross; sein Gesicht nahm den Ausdruck des Entsetzens an, und seine Nase sträubte sich vor Schreck empor. "All devils!" rief er aus, den Scherbet weit von sich streckend. "Das ist ja ein --ein--wie heisst snail auf arabisch?"

Die Peitsche flog heraus und knallte dem Manne so kräftig auf den Rücken, dass er sich mit einem Schrei des Schmerzes zur Flucht wendete.

...und rüttelte dann den Mann. Er wollte die Augen öffnen, brachte sie aber bei diesem ersten Versuche nicht auf. Ich rüttelte ihn stärker.


Sie blieben vor unseren Pferden stehen. "Herrliche Tiere!" meinte der Seemann. "Araber ", sagte der andere. "unkultiviertes Geschlecht! Nur der Engländer weiss, was aus edlem Blute zu machen ist."


Zweites Kapitel

Über die Grenze


"Halef!" rief ich dem Gefährten zwischen zwei Donnerschlägen zu. Er antwortete nicht. Ich wiederholte seinen Namen und schüttelte ihn am Arm.


Er war nämlich aufgesprungen und nun eifrig damit beschäftigt die Kleidungsstücke so eilig anzulegen, als on sein ganzes Heil in der vollständigen Umhüllung seines kleinen, schmächtigen aber ausserordentlich sehnen- und nervenstarken Körpers bestehe.


Mein Assil Ben Rih benahm sich nicht so laut wie Barkh, aber im höchsten Grade rührend. Er drückte mir sein Maul fest an die Wange...



Er griff nach dem vor ihm stehenden Pferde, um sich festzuhalten. Ich schlang den Arm um ihn und führte ihn an das Feuer.


Da hielt ich mein Pferd an, fasste den Zügel des seinigen, dass es auch stehenbleiben musste, richtete mich im Sattel auf, sah ihm grad und forschend in das Gesicht  und sagte: "Das würde eine Beleidigung für uns sein!"


Der Fakir war von uns der einzige, der noch sass. Jetzt stand er auf, ergriff Halefs Hand und dann die meine, legte beide ineinander und sagte, sich an mich wendend: "Halte deinen Freund und Bruder nicht zurück! Der Tod steht an seiner Seite und streckt die Hand nach ihm aus, du aber siehst es nicht. Reite gern und schnell mit ihm nach dem Darach-y-Dschib! Dort wird er Rettung finden..."

Drittes Kapitel

Am Tode

 

"Warum sagst du nichts? Ist es eine Krankheit? Eine schwere oder eine leichte? Kennst du sie?" "Ich kenne sie, Halef," antwortete ich. "Und damit du keine Fehler machst, muss ich aufrichtig mit dir sein. Sie ist fast ebenso gefährlich und lanhwierig wie die Pest, welche uns damals dem Tode nahe brachte..."


Die Kraft meines Stosses wurde durch Assils ungemeine Schnelligkeit verdoppelt. Der Fakir flog aus dem Sattel... 


Da setzte Barkh hüben an - - jede seiner Muskeln waar federnde Energie - -  jetzt schwebte er über dem Abgrunde - - nun fasste er drüben Boden - - mit allen vieren - - schon ware smir, als müssich vor Freude jauchzen - - - da gab die jenseitige Kante unter seinen Hinterhufen nach...


 

Er tat die wenigen Sammelsprünge in wunderbarer und nervenruhiger Sicherheit, kam ganz genau am Rande des Abgrundes zum Ansatze und ging leicht, wie ein Gedanke über die Spalte hinüber.


Zwei warme, weiche Frauenhände ergriffen meine Hand.


Er liess seine Hand fast eine Minute lang auf meiner Stirn liegen. Sie war so warm und doch so eigen frisch.


"Bark, mein Liebling! -Komm her zu mir!" sagte er, indem die Hand nach dem Rappen ausstreckte.


Er schloss die Augen. Alle waren still.


Viertes Kapitel

Ein Bluträcher

 

...und ehe ich nur den Gedanken hätte fassen können, dass so etwas möglich sei, warf er sich mit aller Macht über mich her, schlang die überlangen Arme anderthalbmal um mich herum und begann, aus Leineskräften um Hilfe zu schreien.


Mit zwei, drei Sätzen hatte er das Pferd erreicht. Ein kühner, wundervoll abgemessener Sprung, und er sass oben.


Sie tat nicht etwa einen Sprung, o nein. Sondern sie fiel einfach um, blitzschnell, als ob ein Schlag sie getroffen habe, wälzte sich zwei-, dreimal auf dem Reiter  hin und her...


Hafis Aram hob erst seine Frau empor und schwang dann sich selbst hinauf.


Dann schoss er auf seiner Stute hinter der Krümmung hervor, grad auf die Perser zu und in einem Bogen über sie hinweg. Sie schrien laut auf und wollten aufspringen, warfen sich aber, als sie noch die drei anderen kommen sahen, statt dessen schnell glatt auf den Boden nieder.


Er richtete sich auf und gab mit dem emporgehobenen Arm ein Zeichen...Die bisher versteckt gewesenen Dschamikun kamen nämlich infolge dieses Winkes von allen Seiten herbei.


Der Pedehr kam die Stufen herunter und zu mir her. Ich bot ihm eines der Kissen an, und er setzte sich nieder.


Der Blick, der sich mir von dieser Stelle aus bot, war so köstlich, so einzig, so unvergleichlich schön, dass er einen Sterbenden hätte zwingen können, die Augen wieder aufzuschlagen und nach diesem Erdenparadiese zurückzukehren.


Er spannte den Revolver seines Vaters, den ich diesem geschenkt hatte, und richtete ihn auf den Perser.

 

Fünftes Kapitel

Ahriman Mirza


"Sei willkommen, Effendi!" rief sie mir entgegen. "Ich habe für dich angerichtet. Auch Pflaumen sind da. Tifl hat sie für dich gepflückt. Der Ustad gebot es ihm." (Original nicht erhalten.)


Er stellte sich in Positur, räusperte sich und begann. Welch eine Stimme!


Als er stolz und hochaufgerichtet vor uns stand und aller Augen auf sich ruhen sah, zog er einen Dolch aus dem Gürtel und steckte ihn vor sich in die Erde.


"Schau dir diesen Irani an! Er verlangte, dass Tifl Scheik der Dschamikun werde!"


Meine Sänfte wurde gebracht. Hanneh stand in der Nähe. Ich lud sie ein, mit einzusteugen.



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