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Sonntag, 14. März 2021

Josef Ulrich: Bilder zu Karl Mays Im Reiche des silbernen Löwen, II. Band

 Die Illustrationen Josef Ulrichs zu Karl Mays Im Reiche de silbernen Löwen Band II erschienen im tschechischen Verlag  Josef Richard Vilimek, Prag, 1905.

Erstes Kapitel

Beim Turm von Babel

 

Die Hitze des Südens brütet mit entsetzlicher Glut auf die Strecken hernieder, welche zurückgelegt werden müssen; die Särge zerplatzen, und die Decken, in denen die Leichen sich befinden, werden von Produkten der Zersetzung durchdrungen oder gar zerstört. (Original nicht erhalten.)


Dies benutzte ich, den Tschibuk so zu halten, dass sein Auge auf den Ring an meinem Finger fallen musste. Was ich beabsichtigte, geschah; er bemerkte ihn, liess vor Überraschung das noch brennende Hölzchen fallen und rief aus: "Abahraka'llah - gesegnet sei Gott! Was muss ich sehen an deiner Hand!"

 

...hob ihn auf und warf ihn auf den dritten Beduinen, welcher ihn zu Hilfe kommen wollte.


"...Wir müssen uns beeilen, denn in zehn Minuten wird es vollständig dunkel sein." "Und das Versteck für die Pferde - - -?" "Ist gefunden. Wir schaffen sie hierher."

 

Halef befand sich schon einige Meter hoch über der Erde, und ich hob eben den Fuss, um ihm nachzusteigen, als der Mauervorsprung, über den er kletterte, losbrach und auf mich herab stürzte. Es war ein mehrere Zentner schweres Stück, welches mich zu Boden riss und auf mir liegen blieb.


...und sah den Sprecher sprachlos an. Er war das, was man vulgär mit dem Ausdruck "baff" zu bezeichnen pflegte. Seinen Leuten ging es ebenso.

Zweites Kapitel

Vor Gericht

 
...schlug er hinten aus und traf den Sill, glücklicherweise nicht gefährlich, aber doch so, dass der Geschlagene zurückgeworfen wurde und einige andere mit niederriss.

Die Dokumente befanden sich in grösster Gefahr; ich durfte keinen Augenblick zögern, sie zu retten, riss den Revolver aus dem Gürtel, richtete ihn auf den Säfir und befahl: "Lass sie fallen, augenblicklich fallen! Sobald auch deine andere Hand zugreift, zerschmettere ich sie dir!"
 

Wir galoppierten über den Hof hinüber nach der Stelle, welche ich vorher bezeichnet hatte; es war eine Wonne, mit welcher Leichtigkeit wir über die Mauer hinaus auf die Gasse kamen,...(Original nicht erhalten.)

...aber der Grimm des Pädär war so gross, dass er trotz der auf ihn gerichteten Gewehre halten blieb und uns zuschrie: "Denkt ja nicht, ihr Hunde, dass euch das, was ihr getan habt, geschenkt wird! Wir treffen euch auf alle Fälle wieder, und dann werden wir Riemen aus euren Fellen schneiden, um euch damit tot zu peitschen. Allah zerschmettere alle eure Knochen!"

...der Perser getraute sich nur, die beiden Fäuste gegen uns zu schütteln und uns im höchsten, aber ohnmächtigen Zorne zuzurufen: "Ja, macht im Namen aller Teufel, dass ihr fortkommt, und lasst euch ja nicht wieder vor uns sehen!...."

An Hals und Armen festgehalten, wollte ich mich aufschnellen; es gelang mir auch, mich von einem loszureissen; ich kam halb empor und wollte nach dem andern fassen....

Drittes Kapitel

Osman Pascha

 
Dann richtete ich mich auf und sprang über den Rand des Fahrzeuges in das Wasser.
(Original nicht erhalten.)

"Halef, bist du es?" fragte ich.

...und liess mich also ganz einfach aus dem Loche hinunter auf den Haufen fallen, was bei der Weichheit des Gemülles nicht gefährlich war. Dann schaute der Perser verwundert aus dem Loche.

Er deutete nach dem Vorhange. Ich hatte den Kammerherrn, diesen Augenblick erwartend, schon längst zu mir gewinkt und trat mit ihm hinaus. Die Wirkung unseres Anblicks war stärker, als wir erwartet hatten....Sie knickten förmlich zusammen,....

Ich gab das Schreiben dem General. Der Sandschaki fuhr rasch auf ihn los, um es ihm zu entreissen; ich fasste ihn aber hinten am Kragen...

Viertes Kapitel

Wieder im Turm

 
Da fuhr er wie ein Raubtier auf mich los und zu mir nieder....

...da krachte sein Schuss, welcher nach der Stelle gezielt war, an der ich soeben gestanden hatte. Der Pulverblitz zeigte mir seine Gestalt; ich sprang auf ihn zu und schlug ihm, weit ausholend, die Faust auf den Kopf, dass er niederstürzte.

Schliesslich befanden sich  nur nochzwei aufeinander liegendeSäcke zwischen uns und ihnen, und da hörte ich ganz deutlich einen von ihnen sagen: "Nein, wir dürfen jetzt nicht zu ihm hinunter. Ihr wisst, es steht auf Ungehorsam der Tod!"

Fünftes Kapitel

Frohe Heimkehr


Er holte mit der Peitsche zum Schlag aus; da flog der Perser in einem vor Angst so weiten Sprunge von ihm fort, dass er über den Rand der heraufführenden Böschung hinausgeriet und, anstatt festen Fuss zu fassen, mit dem Rücken auf das lockere Geröll niederkrachte, welches, ihn in eine Lawine hüllend, mit ihm in die Tiefe schoss.

Er hatte, wie zur Erklärung, wieder in die Schmucksachen gegriffen und das erste beste Stück herausgenommen. Sein Ausruf lenkte auch meinen Blick auf diesen Gegenstand. "Ein Bild, Sihdi, ein Bild!" fuhr er fort. "Das muss einem Christen gehört haben, denn einem Moslem ist es ja verboten, sich malen zu lassem...."

Da sah ich denn, dass ich mich in einer wahren Massengruft befand. Es lagen Schädel, Knochen,und andere Leichenreste in Menge da;....

Osman Pascha sah mit einem Interesse zu, welches sich verdoppelte, als ich fertig war und er, in den Gang blickend, die in demselben liegenden Gegenstände bemerkte.

"Ja", bestätigte ich. "Es ist alles so, wie Halef sagte. Du hast dein Geld wieder, und der Säfir ist für immer unschädlich gemacht." Da sank er auf die Knie nieder, faltete die Hände und betete so laut und inbrünstig, dass uns die Tränen in die Augen traten.

Sechstes Kapitel

Ein Rätsel

 
 
Es war in einem Kaffeehaus, wo der Mann sein Mittel ausrief und es auch uns anbot. Ich glaubte, dass Halef ihn einfach fortweisen werde; er liess sich aber in ein Gespräch mit ihm ein, indem er in fragte: "Darf ich dich vielleicht bitten, mir zu sagen, von wem du dieses Wundermittel der Schönheit beziehst?" (Original nicht erhalten.)


Wir hatten vielleicht noch eine halbe Stunde bis zum Beginne der Duinkelheit, da sahen wir aus dem Seitentale einen Reitertrupp kommen, welcher aus sechs wohlbewaffneten Personen bestand, die sich durch ihre Kleidung als Kurden kennzeichneten. (Original nicht erhalten.)

Es ist schon gesagt worden, dass nichts den Hadschi so empören konnte, als wenn ihm die Kleinheit seiner Gestalt vorgeworfen wurde. So auch hier. Er sprang schneller, als selbst ich es ihm zugetraut hatte, auf, schlug dem Kurden die Pistole aus der Hand, fasste ihn an beiden Armen, schleuderte ihn neben mich nieder...

Anstatt nun zu warten, bis ich käme, sprang er unter den Bäumen hervor und auf die Frauen zu, mit dem hoch erhobenen Messer in der Hand.

Ich ging zu ihr hin, nahm  ihre Hände in die meinigen und sagte: "Sei mir gegrüsst, du liebe Freundin aus vergangener, schöner Zeit! Auch ich habe eurer gedacht und bin so froh, dass ich euch wiedersehe. Warum sprichst du nicht! Freust du dich denn nicht auch?"
Da vertiefte sich die Röte ihrer Wangen; sie senkte, vergeblich nach Worte suchend, die Augen und begann dann, still vor sich hin zu weinen.
 
Ich zog den Revolver und richtete ihn auf den Offizier, der von Halef angefasst und vom Boden in die Höhe gezogen wurde, ohne sich wehren.

...lag das Tor in kurzer Entfernung vor mir. Zur Seite deselben lagen fünf Kurden, welche bei meinem Anblicke aufsprangen. Sie betrachteten mich kurz; dann kamen mir vier einige Schritte entgegen....

Ja, es war Marah Durimeh! Sie war wie damals eingehüllt in einen weiten dunklen Mantel, aus welchem mir ihr hageres Gesicht wie dasjenige eines Totenkopfes entgegengrinste.
 
Als sie eingetreten waren und mich nun erwartungsvoll anschauten, nahm ich den Revolver heraus, richtete den Lauf desselben auf sie und sagte, indem ich mich bis hinaus vor die Tür zurückzog, zu ihnen: "Ich mache jetzt die Türe hier zu und gehe mit den Gefangenen fort....

Sie schickten erst Khudyr herauf und kamen dann selbst auch nach.


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