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Dienstag, 30. März 2021

Alfred Flückiger: Knirpse illustriert von VRENI ZINGG, 2.Teil

 Fritz und die Schwäne

 


Der Wärter hatte gestern drüben am andern Seeufer - verborgen im dichten Schilf - brütende Schwäne gesehen. Die wollte er Fritz zeigen.
"Siehst du sie dort?" fragte der Wärter und zeigte mit dem Arm nach einem mächtigen, aber gut versteckten Horst von Schilf und Ruten...

Dann packte er, ohne dass jemand etwas dagegen hatte, den toten Schwan auf die Arme.

Jürg der Grillenfänger

 
Dann legte er sich sachte ins Gras nieder, um ganz ernsthaft auf Grillen zu lauern, die sich zeigen sollten. -

...denn zum erstenmal in seinem Forscherleben sah er mit eigenen Augen, wie eine Grille musizierte.

Viele rote Ameisen hatten sich unbemerkt weit an seine Beine empor gearbeitet und stachen ihn giftig.


Mäxchen badet.

 
Das meinte der Polizist - und Mäxchen meinte etwas anderes. - Mäxchen packte sein Wärlein zusammen, stopfte wie der Blitz alles vorn in die Badehose und warf sich wieder - was gibst, was hast! - ins Wasser und schwamm hinaus.

Der Dampfer mit den vielen reiselustigen Menschen zog vorüber, und Mäxchen schaukelte in den Wellen.

Sommernacht

 
scharf auf valles achtend, was sich bewegtte, zogen sie am Zürichberg oben durch Wiesen und Wald.

Der Donner sprang kräftig hinter ihnen drein. Es bullerte und krachte wie auf weiten Dachböden. Einen Augenblick verschnauften sie unter einer mächtigen Buche; sie klebten sich eng an ihren kräftigen Stamm.

Die Höhle, die Fritz im Sinne hatte und wohin sie fliehen wollten, lag in einem steilen Bord oberhalb des Tobelwegs und war herausgebrochen aus Sandsteinburgen. Sie kamen aber bereits zu spät und konnten nicht mehr hinauf gelangen.

Der Regen goss wie aus Kübeln über die Davoneilenden hernieder und flotschte sie durch und durch ein.

Ferientage

 

 

 Zuerst begrüsste Mäxchen die Grossmutter,  dann die jungen Hunde, und schliesslich trieb er sich im Stall herum und kniff die jungen Schweinchen in die Ringelschwänzchen.


Drüben am Sonnenrain eines Hügelchens, das von Salbei tief blau leuchtete, lag ein reichbevölkertes Wespennest....Der Einschlupf zu diesem  Wespennest lag nun völlig ratzekahl da....Mäxchen entdeckte dieses Nest. Er streckte die Nase behutsam nahe hin.....und schlug mit Armen und Händen rasend um sich.

In höchster Not, wie es ihn am ganzen Leib wie mit Feuerzangen zwickte, entdeckte er vor des Nachbars Bauernhaus den mächtigen Brunnen. Pfeilschnell sauste er darauf zu, schwang sich wie ein Hecht der Länge nach in den Trog....

Zwei Versprechen

 
Bei Regen warf Paul eine Windjacke über die Schultern, legte einen Sack auf die Knie oder spannte einen mächrigen, roten Schirm auf.
 

"...reisen wir miteinander einige Tage in den Tessin. Dort würden wir in einem Ferienlager - als ganz bescheidene und anspruchslose Menschen - schöne tage zusammen verleben. - Wollt ihr?" Das schlug ein wie eine Bombe. Jubel, Freude und Lärm rissen die heisse Stille entzwei.

Im Gotthard-Express

 
Sie überprüften zu Hause Kleider, Schuhe, Koffern und Rucksäcke - und ganz besonders die ersparten Rappen.

Mäxchen schritt daher wie ein wandelnder Pilz.

Und die Eltern, die ihre Kinder begleitet hatten, winkten, bis der Zug mit der frohen Fracht ihren Augen entschwand. 

Im Lager

 
Unter den mächtigen Kastaienbäumen lagen - von Wind und Regen heruntergezupft - viel aufgeplatzte, gelbgrüne Igelchen. Die Buben stopften die heruntergefallenen, guten Frücjte in die Taschen, die Mädchen sammelten sie in ihre Regenhauben.

Aus zerbrochenem Gemäuer wuchsen struppige Feigenbäume mit grossfingerigen, dunkelgrünen Blättern und blau angehauchten Früchten dazwischen.

Die hellen, steinernen Dörfchen lagen freundlich hineingestreut und versanken fast.

Die geheimnisvolle Nacht

 

 Unversehens beganneb die Angriffe und Überfälle. Da kreischte einer auf und dort quietschte einer. Und plötzlich rannte eine wilde Jagd durch das Dunkel...

Salvatore

 
 Zaghaft schritten diese Kapuzen.Zwerglein wie eilige Schatten durch das dichte Geschwimme.

Sturmnacht

 
Der Regen schwoll an und ab und wuchs wieder und sang und rauschte wie eine Orgel. Nach Mitternacht nahm er sintflutartig zu, tobte,  lärmte und polterte herunter, dass es dem Lehrer unheimlich wurde.

Der Lehrer warf rasch den Mantel um und trat in die gedeckte Verbindungslaube hinaus. Der Sturm zischte ihm feucht und warm entgegen.

Gott schenkt den Tag

 
In einer Lichtung arbeitete ein Bauer mit seiner Frau auf einem steinigen, kargen Aeckerlein.
...Dann halfen sie den Mais einholen....

...und jeder durfte eine scchöne Traube pflücken.

Am Kamin

 
Auf dem engen Dorfplatze, zwischen altem Gemäuer von Häusern und Kirchen, sammelten sie sich zu einem letzten Singen.

Ausklang

 
Singend  wanderten sie zur Bahn...

Wie sie um einen Felsgrat herumbogen, entdeckten sie plötzlich die Teufelsbrücke.






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