Weber hinterließ ein umfangreiches zeichnerisches und
lithographisches Werk, vor allem zeitkritische, satirische Blätter. Unter
anderem beschäftigte er sich mit den Themen Nationalsozialismus, Politik,
Umwelt und Medizin. Des weiteren entwarf er Gebrauchsgrafik und etliche
Buchillustrationen (beispielsweise zu Reineke Fuchs, Till Eulenspiegel,
Münchhausen und zu Werken von Hans Sachs), und gab den Kritischen Kalender
heraus. Weitere Bildserien sind Die Schachspieler, Portrait-Karikaturen,
satirisch/allegorische Tierdarstellungen und Zeichnungen für die von Ernst
Niekisch herausgegebene Zeitschrift Widerstand. Zeitschrift für
nationalrevolutionäre Politik; am bekanntesten ist wohl die Lithographie Das
Gerücht. Umstritten ist die Bewertung der Serien Britische Bilder (1941) und
Leviathan, die später als Kriegspropaganda kritisiert wurden. (Metapedia)
Durch vieler Herren Länder
In der Nacht vor dem Wochenmarkt...sägte Till heimlich die Pfosten für den Schneiderladen durch. Am andern Morgen legten die Schneidergesellen wie gewöhnlich die Platte auf die Pfosten, setzten sich darauf und nähten.- Da kam der Schweinehirt auf den Markt, blies auf der Pfeife ud rief dazwischen:...Kommt meine Schweinchen, herut, herut! ...Auch des Schneiders Schweine kamen und rieben sich sich grunzend wie alle Tage an den Pfosten des Schneidertisches. - Krach! Pardouz!
In aller Heimlichkeit wurde Till dann eines Tages zum Rabenstein hinausgeführt. Wie ein Lauffeuer ging die Kunde durch die Stadt, und so begleitete den Zug doch eine grosse Menschenmenge. Eulenspiegel war auf diesem Gang still und sprach kein Wort, so dass alle glaubten, er wäre zerknirscht und verzweifelt. Das dauerte aber nur so lange, bis Till unter den Galgen kam. ...da alle Ratsherren insgeheim der Schalkheit Tills lachen mussten, so beschlossen sie schliesslich, Gnade walten zu lassen, und liessen Eulenspiegel laufen.
In Dänemark trieb Eulenspiegel sein altes Schalkspiel, so dass sein Name bald in aller Munde war, und die Kunde von seinen Possen auch zu dem König drang.
Als Till wieder einmal auf dem Markt in Bremen war, hatten die Bäuerinnen viel Milch gebracht und wussten nicht, mit welchem Nutzen sie sie an die Leute bringen wollten. Da liess Till einen grossen Zuber auf den Platz stellen, kaufte den Bäuerinnen zu dem Preise, den sie verlangten, ohne zu handeln, alle Milch ab und liess sie in den Zuber schütten....Ach liebe Frauen, ich sehe eben, dass ich heute kein Geld bei mir habe...Wer aber nicht warten will, der nehme seine Milch wieder aus dem Zuber heraus.... Eine jede wollte ihre Milch wieder haben, und die Bäuerinnen stiessen und drängten einander, weil keine der andern traute....Und auf einmal fuhren sie im Zorn aufeinander los und stiessen mit Eimern und Flaschen und Fässchen, dass die schöne Milch umherspritzte....
Der Landgraf hatte nicht den Wunsch, einen Herrn aus seiner Umgebung mitzunehmen, und ging mit Eulenspiegel allein in den Saal. Über die Wände waren grosse Leinentücher gespannt...Der Landgraf sah nicht anderes als eine weisse Wand. War er ein Tor oder Narr? "Derv Fürst muss klug sein, ich darf mir nicht anmerken lassen, dass ich nichts sehe", dachte er....
Sie hatten zu früh gelacht, denn nach einer kurzen Weile stiess Eulenspiegel von der Strasse aus mit dem Kopf und Schultern durch ein Fenster der Werkstatt, die zu ebener Erde lag, dass die schreben auf den Boden flogen und sagte: "Meister, ich wollte euch nur noch fragen, was das für Speck ist, den ihr zu meinen Stiefeln gebraucht habt: Ist es Speck von einer Sau oder von einem Eber?"
In Wismar war ein Schuhmacher, der lieber auf dem Markt herumgaffte als das er das Le wie es der Schweinehirt aus dem Dorfe der zuschnitt, wie es ein guter Meister tut. Den fragte Till als Gesell, in welcher Grösse und Form er zuschneiden sollte. "Schneid zu gross und klein, wie es der Schweinehirt aus dem Dorfe treibt", antwortete der Meister in seiner lässigen Art. Da schnitt Eulenspiegel aus dem Leder die Figuren Schweinen, Ochsen, Schafen und Geissböcken und sonstigem Vieh, das der Hirt auf die Weide treibt.
In Erfurt ging Till einmal an den Fleischbänken vorüber. Ein Metzger rief ihn an: "Willst du nicht auch einen Braten nach Hause nehmen?" "Ja, das will ich wohl", antwortete Till, "aber was soll ich mitnehmen?" "Hier, dieser Braten ist sehr schön", sagte der Metzger und wies auf ein saftiges Stück Fleisch. Da nahm Eulenspiegel den Braten und ging damit fort. Der Metzger lief ihm nach: "Nein, nicht so war es gemeint. Du musst den Braten bezahlen."
Darauf machte der Täschner eine Tasche aus einer ganzen Kuhhaut. Till schmunzelte und schüttelte den Kopf: "Gross genug ist sie nun, aber ich kann auf den Boden fassen. Diese Tasche ist ja leer und eine leere Geldtache dient mir nicht....
Er hatte vor einigen Tagen in der Heide einen Wolf erlegt, ihn hart frieren lassen und in dem untern Sattelsack mit in die Herberge gebracht. Den holte er nun hervor und trug ihn in die Küche. Er nahm ein paar Stecken, mit denen er den Wolf stützte, dass er aufrecht stand, riss ihm das Maul auf, steckte ein paar Kinderschuhe hinein und tappte sich leise wieder in seine Kammer.
So kam Eulenspiegel auf den Predigtstuhl und predigte vom alten und neuen Bund, erzählte von der Arche Noah und dem goldenen Eimer...bis er schliesslich auf seine Reliquie zu reden kam: "Dieses Haupt, meine Lieben, ist das Haupt von Sankt Brandanus, der ein heiliger Mann und vor vielen hundert Jahren Abt in einem irischen Kloster war....
Till bemerkte , wie die Scharwächter auch ihn ins Auge fassten, wie er so untätig dastand.
...Rektor, Doktoren und Magister der Universität verdrossen diese Anschläge, und sie beschlossen, Eulenspiegel einzuladen, öffentlich vor der ganzen Universität auf fünf Fragen des Rektors zu antworten.
Eulenspiegel sollte nun am nächsten Morgen die Mönche zählen, die zur Mette gingen. Da entfernte er heimlich zwei Stufen aus der Holztreppe, die zur Kirche hinabführten. Als nun die Mönche zum Frühgottesdienst gehen wollten, fielen sie einer nach dem andern die Treppe hinunter.
Die Erde hat sich über Eulenspiegel geschlossen, und nach vier Wochen kommen die Erben im Ratshaus zusammen, um die Kiste zu öffnen. Welche Schätze mögen darin sein?...Was ist das? Steine, grosse und kleine, nichts als Steine sind darin...und dabei liegt ein Zettel, auf dem geschrieben steht:Was ihr seht, sind nicht Steine, sondern es ist Schalks- und Narrensamen...
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