.

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Emil Preetorius: Zeichnungen zu Alphonse Daudets Tartarin von Tarascon



Emil Preetorius (* 21. Juni 1883 in Mainz; † 27. Januar 1973 in München) war ein deutscher Illustrator und Graphiker. Er gilt auch als einer der bedeutendsten Bühnenbildner der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Preetorius schuf Illustrationen zu zahlreichen belletristischen Werken ab 1908. Er gehörte zum Freundeskreis von Thomas Mann, für dessen Werke Herr und Hund und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull er allerdings nur die Bucheinbände entwarf. Seit 1923 war Preetorius für die Münchner Kammerspiele tätig. 1932 wurde er szenischer Leiter der Bayreuther Festspiele. Wikipedia

Emil Preetorius

Noch einige Beispiele seiner Grafik:




Die wunderbaren Abenteuer des Tartarin von Tarascon erschien 1913.




Frontispiz
Schon  der blosse Gedanken, nach Afrika zu reisen und auf die Löwenjagd zu gehen, hatte ihm einen furchtbaren Schreck eingejagt. Als er nun wieder daheim in seinenvier pfählen war, machte er.... seinem Gegenpart Tartarin-Quixo eine ausserordentlich heftige Szene.




Wer seine Mütze am häufigsten getroffen hat, wird zum König der Jagd proklamiert und zieht abends im Triumphe in Tarascon ein. Er trägt die durchlöcherte Mütze auf der Mündung des Gewehrlaufes, blickt stolz um sich, die Leute jubeln, die Hunde bellen...








Während der ganzen Zeit, in welcher die Menagerie Mitaines in Tarascon verweilte, konnten die Mützenjäger, die sich abends bei Costecalde zusammengefunden hatten und gemeinsam den Nachhauseweg antraten, beim Passieren des Schlossplatzes einen geheimnisvollen Mann im Dunkeln sehen, der langsam hinter der Bude auf- und abspazierte.



Heldenmütig verbiss Herr Tartarin seinen Schmarz; er lebte ruhig und gemütlich wie vordem, als sei zwischen ihm und seinen Mitbürgern nichts vorgefallen.




...als er mit Stolz erhobenem Haupte, um jede Achsel eine Flinte, am Quai herumspazierte. Er riss die Augen weit und betrachtete mit stets neuem Staunen das Wunder, die sich ihm in dem prächtigen Hafen von Marseille enthüllten.




Ed war ein algerischer Polizeibeamter. Er wandte sich nun sehr höflich an Herrn Tartarin, empfahl ihm im Hotel de l'Europe abzusteigen, winkte einige in der Nähe stehende Kellner dieses Hotels herbei und sorgte dafür, dass sie ihn und sein Gepäck auf mehreren Karren davonführten.







Diese obere Stadt ist eine wahre Mördergrube; sie wird aus lauter engen und winkligen Gässchen gebildet.




Dort lebte er fern vom Lärm des Tages, gemeinsam mit seiner Maurin, er selbst jetzt von Kopf bis Fuss ein Maure; während des gabzen Tages fast rauchte er seine Nargileh und ass mit Moschus gewürzte Konfitüren.




Die beiden Neger glaubten, es mit einem Diebe  zu tun zu haben und stürzten sich mit erhobenen Knütteln auf den Taraconesen, und es begann eine fürchterliche Prügelei.



In kleinen Tagesmärschen bewegze sich die Karawane gemächlich in südlicher Richtung vorwärts - voran der Tarasconese, hinten der Montenegriner und in der Mitte das Kamel mit den Waffenkisten.





"Hoch Tartarin! Es lebe der Löwenjäger!" Trompeten schmetterten, und ein Chor begann eine Jubelhymne zu singen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen