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Dienstag, 15. November 2016

Claus Bergen: Bilder zu Karl Mays Im Lande des Mahdi, 2. Band

Karl Mays Im Lande des Mahdi, Band II erschien als Illustrierte Reiseerzählung, Band XV, bei Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg i.Br. 1910. Claus Bergen schuf 16 Tafeln und ein farbiges Frontispiz dazu.


 Frontispiz
Zu gleicher Zeit blieb Ben Nil stehen, legte an und schoss.

Mein Auge fiel auf einen baumfreien Raum, auf welchem die siebzig Männer lagerten, viele nur halb bekleidet, aber alle gut bewaffnet. Ich sah Gesichter von hellbraun bis zum tiefsten Schwarz.

Ich lag im Anschlage; er stand aber schlecht zum Schusse, und einen Fehlschuss durfte ich nicht wagen. Zu langen Erwägungen gab es keine Zeit, denn das Tier sah den fortrennenden Fakir el Fukura und machte eine Wendung, um ihm nachzuspringen.

Aber schon hatte ich das Gewehr angelegt und drückte ab, noch ehe er drei Viertel des Weges zuückgelegt hatte.

Der Fremde war mir auffällig. Es war klar, dass er nach irgend etwas ausschaute und dann, wenn es erschien, sofort davon reiten wollte, um Meldung davon zu machen....Darum erkundigte ich mich bei dem Manne; "Wann ist das letzte Schiff stromaufwärts hier vorübergekommen?"

Drei Flinten und drei Tabakspfeifen lagen da, und daneben stand ein tönernes Gefäss mit Rauchtabak. Wir stopften uns jeder schnell eine Pfeife und steckten sie in Brand. Da erscholl hinter uns ein Ruf der Verwunderung: "Dort sitzen sie ja, dort am Feuer:"

...und ich bgann die Arbeit. Jedes Fass musste zwei Löcher bekommen, eins oben, um den Zutritt der Luft zu vermitteln, und eins unten zum Abfluss des Oeles. Ich brachte sie an solchen Stellen an, auf welcher meiner Ansicht nach das Auge nicht gleich fallen würde.

Trotzdem ich lag, erblickte ich einen Reiter, welcher auf einem Kamele sass und im scharfen Gange durch diese Lichtung nach dem Flusse strebte...Er legte die beiden Hände hohl an den Mund und rief durch dieses Sprachrohr nach dem Ufer, an welchem der Reiter jetzt hielt, hinüber: "Maijeh es Saratin, Maijeh es Saratin!"

Beim Scheine der Fackel bemerkten wir, dass wir uns unter Sunutbäumen befanden, welche , wie wir mit dem Ruder massen,  gegen zwei Ellen unter Wasser standen,

Eben war ich im Begriffe, den Sattelgurt festzuschnallen, da rief mir Ben Nil zu: "Effendi, schau dorthin!" Er deutete hinaus auf die Steppe, über welche ein Kamelreiter geritten kam.


Ich sah ihn neben einem hässlichen Oscherbusche liegen, welcher ganz hart am Ufer stand. Der Sumpf war mit stinkendem Grün bedeckt, auf und in welchem riesige Krokodile in träger Ruhe lagen.


Diese Arbeit war so leicht und ging so schnell, dass wir fertig waren und das Floss im Wasser hatten noch ehe es völlig Tag geworden war.

Wir hielten uns im Schwimmen natürlich so nahe wie möglich an die Schiffswand, damit man uns nicht von oben sehen könne. Auch hüteten wir uns, zu plätschern, Das Boot, welches wir suchten, hing hinten an der dem Wasser zugekehrten Seite des Schiffes.

Ich steuerte das Boot nach einem Baume, welcher halb im Wasser, halb am Ufer stand. Der Djangeh erhob sich vorn im Boote, um dasselbe am Baume zu befestigen, welcher aber eine lange, starke Wurzel in das Wasser herausstreckte.

"Der Effendi!" rief sie, indem sie aufsprang. "Ich denke, du liegst im Loche gefangen!"

Ich schob ihn zur Seite und sah hinaus. Die beiden Boote, dasjenige, welches welches zur Seribah gehörte, und jenes, welches man uns weggenommen hatte, hingen gerade vor mir unten an der Mischrah. Man hatte sie durch einige Querhölzer verbunden, auf denen ein Feuer brannte....

Alles Brauchbare, was die Tokuls enthielten, wurde entweder gleich verteilt oder auf das Schiff gebracht und als sie dann leer waren, wurde  die "Hand des Feuers" an sie gelegt.

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