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Samstag, 27. April 2019

Im Kielwasser des Piraten von Friedrich Meister illustriert von Adalbert von Rössler

Adalbert von Roessler, vollständig Adalbert Heinrich Karl Ludwig Ernst von Rößler (* 29. August 1853 in Wiesbaden; † 1922 in Berlin) war ein deutscher Porträt- und Historienmaler, sowie Illustrator.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wiesbaden war er bis zu seinem 25. Lebensjahr Bergmann und verwaltete die seinem Vater gehörende Bleerzgruben in Nassau. Anschließend wurde er Maler. Er studierte zunächst ab dem 14. Januar 1878 Malerei in der Antikenklasse der Münchner Kunstakademie, immatrikuliert als Albert von Roeßler. Danach ging er an die Akademie in Antwerpen, 1888/89 war er Meisterschüler bei Anton von Werner an der Berliner Akademie. Nach dem Studium ließ er sich zunächst in Frankfurt, dann in Berlin nieder
Seine Werke erschienen u. a. in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“. Er illustrierte zahlreiche Bücher.
(Wikipedia)


 Die Erstausgabe ist 1889 erschienen. 


 Frontispiz


..und unmittelbar darauf fuhr ich ihm mit der rechten Faust unters Ohr.

Ich träumte, ich läge wachend in meinem Bett und sähe eine schattenhafte Gestalt lautlos zum Fenster hereinkommen.

Am Vormittag des folgenden Tages schlenderte ich mit meinem Freunde Willy Arnold am Hafen entlang...


"Den Ersten, der seinen Dienst verweigert,m schiess' ich über den Haufen! Wittmarsch gehen Sie ans Ruder.""

"Wenn man Sie so füttern sieht, dann sollte man meinen, dass es gar keine Not auf See gäbe", sagte der Steuermann, der sich auf meine Seekiste gesetzt hatte...
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Die Backbordtür des Logis ist geöffnet, sie führt in ein düsteres, höhlenartiges Gemach, an dessen Decke eine qualmende Öllampe hin und her schwingt, die wie ein blecherner Kaffeetopf aussieht...

Die vier Matrosen, welche die Jolle des "Perseus" bemannt hatten, wurden von den Leuten des "Seguro" ergriffen und einer nach dem andern über Bord geworfen in die see die jetzt schwarz unter dem umdüsterten Himmel lag,...

...so wurde es schwer, in den beiden modisch gekleideten Herren, die am nächsten Mittage an Bord kamen und sich uns unter grotesken Verbeugungen vorstellten, unsere alten Schiffsgenossen Lambertus Schomerus und Klaus Klaussen zu erkennen.

In den Klärungen und Lichtungen des unermesslichen Waldgebietes aber hausen die Gummisammler, teils Portugiesen, teils Neger oder Mulatten, die hier das kostbare Harz aus den Gummibäumen zapfen...die Hütten dieser Leute stehen auf Pfählen hoch über dem sumpfigen Boden...

So verharrte er, wie ein Wegweiser, vielleicht zehn Sekunden lang, dann sank seine Hand nieder, seine Waffe entlud sich...und nun stürzte er selber, schwer hinschlagend, zu Boden.

Der Ritt durch diese Wüste dauerte achtzehn Stunden.

Ein Blick auf die Mannschaft der Bark genügte, um zu erkennen, dass dieselbe rebelliert hatte.

Die hohe, dunkle Gestalt des Kapitäns stand auf der Landseite an der Regeling gelehnt; entweder lauschte er, oder war in Nachdenken versunken. Ich wollte mich ihm nähern, da gewahrte ich, wie sich flach an Deck ein schwarzer Gegenstand bewegte.

Kapitän Dickson stieg in die Wanten hinauf und betrachtete die herankommenden Fahrzeuge durch den Kieker.

...schon schien es, als ob es gelingen sollte, die Räuber wieder an Bord ihrer Schiffe zu treiben, als wir beim Schein der aufsteigenden Flammen ein drittes Fahrzeug herannahen sahen.

"Da ist ein grosses Schiff auf Backbord, vier Strich voraus, in Sicht!" rief er.

In dem Gemach sassen an einem kleinen Tische zwei Männer, über einige ausgebreitete Papiere gebeugt. Beide sahen wild und verwahrlost aus, echte Banditengestalten...

Damit packte er Willy mit seinen gigantischen Armen, hob ihn hoch empor und warf ihn im Schwunge über Bord.

"Captain", rief er, nachdem er die kämpfenden Schiffe erspäht und aufmerksam beobachtet hatte, "Captain, sehen den Schoner? Das sein Flaggschiff von Admiral Alvarado, das sein der Luzifer."

"Mein Willy! Mein Willy!"
"Mein Heinz! Mein lieber, guter Heinz!"
Das war unsere erste Begrüssung.

Auf der Regeling, dicht vor der Grosswant, stand ein Mensch, barhäuptig, bleich, mit wirrem schwarzem  Haar und Bart, die Hände waren ihm vor dem Leibe gebunden, und twei gigantische, blondbärtige Seeleute hielten ihn aufrecht, da die schlotternden Beine ihm den Dienst versagten.

"Sieh!" rief Willy. An der Nock der Fockraa des "Admiral Prinz Adalbert" schaukelte, am Halse aufgehängt, ein menschlicher Körper im Winde.

Der kleine Dampfer kam direkt von der E.W. Arnold'schen Schiffswerft auf Steinwärder.






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