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Sonntag, 9. Juli 2017

Riesen und Zwerge mit Bilderschmuck von Rudolf Schiestl

Der deutsche Spielmann, herausgegeben von Ernst Weber, stellt eine grossangelegte Auswahl aus dem Schatze deutscher Dichtung für Jugend und Volk dar. Er schöpft aus dem Besten deutscher Erzählungs- und Verskunst unter Beschränkung auf das Volks- und Jugendtümliche. Die Sammlung enthält 40 Einzelbände, von denen jeder ein sich geschlossenes Ganzes bildet und von einem Künstler illustriert ist.
Wir stellen hier Band 39 Riesen und Zwerge mit Buchschmuck von Rudolf Schiestl vor.

Schiestl, Rudolf, Maler u. Graphiker, geboren 8. 8. 1878 Würzburg, gestorben 30. 1. 1931 Nürnberg, Schüler der Münchner Akademie. 1899 in einer Glasmalerwerkstatt in Innsbruck. 1903 Studienreise nach Italien. Seit 1908 Professor an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1916 Heirat mit der Schriftstellerin Margarete Bentlage. 1917/18 künstlerischer Leiter der „Liller Kriegszeitung“. Malte, zeichnete und radierte Darstellungen aus dem fränkischen Bauernleben. Hinterglasmalereien, Gebrauchsgraphik, Exlibris, Buchschmuck und Buchillustrationen, u. a. zu den Heften Nr. 16 (Gute alte Zeit), Nr. 22 (Abenteurer), Nr. 36 (Menschenherzen) und Nr. 39 (Riesen und Zwerge) der Reihe „Der deutsche Spielmann“; zu: Aus entschwundenen Tagen. 50 echte Volkslieder in Wort und Weise, 1909; zu: Fröhliche Jugend, ein Volksbuch aus dem Reichtum deutscher Dichtung, 1919; zu: Karl Bröger, Die 14 Nothelfer. Ein Buch Legenden, 1920 usw. Holzschnittfolge: Der Tod von Basel. Mappenwerk: Fränkische Wanderungen, Zeichnungen aus den Skizzenbüchern von R. S., 1925. Aus: Das Goethezeitportal.



 Spuren aus der Riesenzeit
Zur Zeit, als die Erde neugeschaffen und noch weich war, machten die Riesen, wenn sie darau herumgingen, mit ihren Fusstritten die Berge und Täler der Erde.

Der Geist im Glas
 ...bei Anbruch des Tages, gingen sie zusammen hinaus in den Wald.

 Denkst du, ich wäre aus Gnade da so lange Zeit eingeschlossen worden? Nein, es war zu meiner Strafe; ich bin der grossmächtige Merkurius; wer mich loslässt, dem muss ich den Hals brechen.


 Hausgeisterchen
In Schloss und in Mühle, in Hütt und Palast,
Da wohnen gar viele der Kleinen zu Gast;
Hausgeisterlein, Wichtlein mit treuem Gesichtlein,
In graubraunen Fellen von Hamster und Maus:
Gar gute Gesellen beschirmen das Haus.


Wie war zu Köln es doch vordem
Mit Heinzelmännchen so bequem.

Beim Bäckermeister war nicht Not,
Die Heinzelmännchen Backten Brot.


,
Beim Schenken war es so: Es trank
Der Küster, bis er niedersank;
Am hohlen Fasse schlief er ein,
Die Männlein sorgten um den Wein.... 


Der Zwerg und die Gerstenähre


Die Trommelmusik
Hans Pumper fährt zur Stadt -hi! ho! 
Was kommt da aus dem Büschchen?
Klein Männchen kommtbherausgeschwirrt
So munter wie ein Fischchen...

Die Zwerge auf dem Baum
Sonst wimmelt das Haslital
Von niedlichen Zwerglein überall.
Die halfen im Felde, die halfen im Wald,
Und trugen uns Holz ein, wurd es kalt.
Sagt an,  ihr Leute, was ist geschehen?
Es lässt sich keiner da mehr sehen.

Das Zwerglein in der Mühle

Endlich fängt es zu hüpfen an, indem es singt aus voller Kehle:
"Hui, wie sauber, recht und ganz
Ist der Putz mir doch zum Tanz!
Fege hier, wer fegen mag,
Ich will tanzen Nacht und Tag!"


Das winzige, winzige Männlein

Es waren einmal drei lustige Gesellen, ein Schmied, ein Schneider und ein Jäger, die waren gute Freunde zueinander, kamen öfters zusammen und besprachen sich, mitsammen in die Fremde zu gehen, weil es ihnen in der Heimat  nicht mehr so recht gefallen wollte.


...dann kamen drei herrliche Prinzessinnen, die tanzten dem Schmied, dem Jäger und dem Schneider entgegen; dann ein kleiner Mann, aber angetan wie ein König, mit Krone und Zepter, in einem mit Hermelin verbrämten Purpurmantel, und seine Züge waren die des winzigen Männleins.

Der kluge Pfifferling
Ein Löchlein war in diesem Stein, 
Das füllte dieser Mann mit Wein;
Veltliner war's von bester Sorte -
Und dann verbarg er sich am Orte.
Das Zwerglein kam alsbald gegangen
Und sah den Wein an mit Verlangen.


Schneewittchen
"Ach lieber Jäger, lass mir mein Leben; ich will in den wilden Wald laufen und nimmermehr wieder heimkommen."


Waldgeschichten
Hast du am Berg, wo die Tannen stehn,
Das graue , steinerne Haus gesehn?
Pochst du bei Tag an die dunkle Tür,
Keine Stimme ruft Antwort dir!
Aber bei Nacht, da kommt es heraus,
Da knarrt der Riegel am Hexenhaus,
Und die Käuzchen schreien und huschen mit,
Wenn die Hexe über die Schwelle tritt.



Will ich in mein Gärtlein gehn,
Will mein Zwiebeln giessen,
 Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu niesen.

Die Birnschüttler


Rumpelstilzchen

Klaus Tink
Klaus Tink, er ritt im Zauberwald, da hebt sich der Berg
Auf Pfeilern, und er sieht darin viel wunderlich Gezwerg.


Die Buschmännchen
So wär es geblieben, doch einmal
Wurde von Menschen dort unten im Tal
Ein kleines Kirchlein fromm gebaut - 
Wie klangen die Glocken gar hell und laut!
Wie sangen die Vöglein zwitschernd darein
Am Sonntagmorgen im Sonnenschein!
Doch unsere Wichtelmännchen im Tal
Wurden vor Schreck ganz blass und fahl,
Sie konnten der Glocken und Jubeln und Klagen,
Die Stimme des Erzes nicht vertragen. -
Sie zogen mit traurig ergebenem Sinn
Von dannen, weit weg, wer weiss wohin...


Des kleinen Volkes Überfahrt
Was glänzt so licht?
Am Strande gehn tausen Lichter klein

Der ganze Strand war all bedeckt,
Sie liefen mit Laternchen da...


Die Auster

Die Wichtelmänchen
Der Sparwas
Der Habwas




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