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Donnerstag, 1. September 2016

Moritz Kennel: Illustrationen zu Alice im Wunderland, 1. Teil

Wer während der Jahre 1950 - 1970 aufwuchs, begegnete sicher häufig den farbenfrohen Illustrationen von Moritz Kennel (1911 - 1984) , sei es als Schokoladen-Sammelbilder zu N.P.C.K.-Alben - man kann das nur anhand des Stils vermuten, denn zu jener Zeit wurden die Namen der Illustratoren oft aus unerfindlichen Gründen hartnäckig verschwiegen - sei es als Bilder zu Ringgi- und Zofi-Alben oder als Schutzumschläge zu Ernie Heartings Serie über berühmte Indianerhäuptlinge. Wir werden hier gelegentlich Illustrationen von Kennel vorstellen und beginnen mit den Bildern zu Lewis Carrolls Alice im Wunderland. Der Silva Verlag Zürich veröffentlichte den Band 1971. Immerhin fanden Kennels Bilder doch andernorts auch  ihre Wertschätzung, denn 1975 erschien eine Ausgabe im Phaidon Verlag.
Ein Kränzchen sei Christoph Roos gewunden, denn er hat etwas Informationen zu Moritz Kennel in seinem Blog geliefert: http://rooschristoph.blogspot.ch/2013/03/moritz-kennel.html


In der Höhle des Kaninchens
Das närrische Kaninchen zieht wahrhaftig eine Uhr aus der Tasche.

Alice fällt kopfvoran ins Wunderland und die Fledermäuse staunen.

Auf dem Tisch stand eine Flasche, und auf der Flasche stand: Trink mich!

Erschöpft setzte sich Alice auf den Boden und weinte bitterlich.

Wie schmeckt doch so ein Kuchen gut, da beisst man gern hinein.

Der Tränenteich
Akice wurde grösser und grösser und stiess mit dem Kopf gegen die Decke der Höhle an.

Die vielen Tränen bildeten bald einmal einen 10 Zentimeter tiefeb Tränenteich.

Wer plätschert denn da herum? Eine Maus, eine richtige, silbergraue Maus.

Mit einem kühnen Satz springt die Maus aus den Tränen heraus und schüttelt sich.

Ein Kaukus-Rennen und eine lange Geschichte
Der teich füllte sich bald mit Vögeln und anderen Tieren.

Alle setzten sich im Kreis um Alice herum.

Alice hatte gerade genug Mandeln, um allen in der Runde eine zu spenden.

"Wie schade, dass sie nicht bleiben wollte", seufzte der farbige Papagei.

Beim Kaninchen zu Hause
Hinter den Bäumen entdeckte Alice wieder das närrische Kaninchen.

Mitten im Wald stand stand ein kleines, hübsches Haus.

Erschrocken fiel der Hase durch die Glaslücke in das Treibhaus hinein.

Alice spreizte nochmals die Hand zum Fenster hinaus.

Immer weiter und weiter geht es jetzt in den dichten Wald hinein.

Ein junger, riesengrosser Hund glotzt hinter einem Baum hervor.

Der Rat der Raupe
Seltsam, die grosse, auf dem Hut eines Pilzes rauchende Raupe!

Urahne sprang auf den Küchentisch und brüllte: "Muhmuhmuh!"

 Alice konnte von sich selber nichts mehr sehen als ein endloses Stück Hals.

 "Als ob ich nicht mit dem Brüten schon genug Plage hätte", sagte die Taube.

Das Ferkel und der Pfeffer
 Auf einem offenen Platz stand ein kleines, ungefähr anderhalb Meter hohes Haus.

 Der Fischlakai zog unter dem Arm einen Brief hervor.

 Die Herzogin sass auf einem dreibeinigen Hocker und wiegte ein kleines Kind.

 Die Köchin warf einen ganzen Hagel von Schüsseln, Tellern und Töpfen nach der Herzogin.

Alice packte das Kind am linken Ohr und am rechten Fuss und schleppte es ins Freie.

Die Katze grinste nur, als sie Alice sah.



English edition with the illustrations by Moritz Kennel




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