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Donnerstag, 28. Mai 2015

Otto Ubbelohde: Illustrationen zu Deutsche Sagen der Brüder Grimm, Part 2


Der Gemsjäger
...stand plötzlich ein hässlicher Zwerg vor ihm, der sprach zornig: "Warum erlegst du mir lange schon meine Gemsen und lassest mir nicht meine Herde? Jetzt sollst du's mir mit deinem Blute bezahlen!"
...Da stieg er auf, und nicht lange, so erblickte er einen stolzen Leitbock, legte an und zielte. Und als ihm nirgends der böse Zwerg erschien, wollte er eben losdrücken, da war der Zwerg hinterhergeschlichen und riss den Jäger am Knöchel des Fusses nieder, dass er zerschmettert in den Abgrund sank.

 Der Schäfer und der Alte aus dem Berg
Einmal, als es eben Abend werden wollte, trat ein greiser Mann zu ihm und sprach: "Folge mir, so will ich dir die Schätze zeigen, davon du dir nehmen kannst, soviel du Lust hast."

Die Jungfrau mit dem Bart
An dieser Kirche ist als Beiwappen oder Zeichen der Stadt in Stein ausgehauen eine gekreuzigte Nonne, vor welcher ein Mann mit einer Geige kniet, der neben sich einen Pantoffel liegen hat.

Der Krämer und die Maus
Vor langen Jahren ging ein armer Krämer durch den Böhmerwald gen Reichenau. Er war müde geworden und setzte sich, ein Stückchen Brot zu verzehren, das einzige, was er für den Hunger hatte. Während er ass, sah er zu seinen Füssen ein Mäuschen herumkriechen, das sich endlich vor ihm hinsetzte, als erwartete es etwas.

Notburga
Als sie auf der Höhe waren, rauschten die Blätter, und ein schneeweisser Hirsch kam herzu und stand neben Notburga still. Da setzte sie sich auf seinen Rücken, hielt sich an sein Geweih und ward schnell von ihm fortgetragen. Der Diener sah, wie der Hirsch mit ihr über den Neckar leicht und sicher hinüberschwamm und drüben verschwand.

DEr Schweidnitzer Ratsmann
Nun sass der ganze Rat zusammen, trug die Sache vor und schloss dahin, falls man den Dieb herausbringen würde, so sollte er oben auf den Kranz des hohen Ratshausturms gesetzt und verurteilt werden, entweder oben zu verhungern oder bis auf den Erdboden herabzusteigen.

Karls Heimkehr aus Ungerland
Der Bischof liess sich zwei Kerzen von Knechten tragen, die mussten ihm zu dem Dom leuchten; da sah er den Mann auf dem Stuhle sitzen und sprach furchtsam: "Ihr sollt mir sagen, was Mannes Ihr seid, geheuer oder ungeheuer, und wer Euch ein Leids getan, dass Ihr an dieser Stätte sitzet?"  Da hob der Köing an: "Ich war Euch  wohlbekannt, als ich König Karl hiess, an Gewalt war keiner über mich!" 

Der Rosenstrauch zu Hildesheim
Er sandte seine Diener aus, um das Kreuz zu suchen, und gelobte, an dem Orte, wo sie es finden würden, eine Kapelle zu bauen.
 
Das Rad im Mainzer Wappen
Andere fügen hinzu, Willegis habe, von Demütigkeit wegen, ein hölzernes Pflugrad stets an seiner Bettstätte hangen gehabt.
 
Der Markgräfin Schleier
Agnes, Kaiser Heinrichs IV. Tochter, stand mit Leopold dem Heiligen Marktgrafen von Ostreich, den achten Tag ihrer Hochzeit an einem Fenster der Burg und redete von der Stiftung eines Klosters, um die ihm Agnes anlag. Indem kam ein starker Wind und führte den Schleier der Marktgräfin mit sich fort.

Ludwig der Springer
...unterdessen gewahrte Ludwig unten seines Dieners mit den zwei Pferden, da lief er zum Fenster und sprang durch den hohen Stein in die Saale hinab. Der Wind führte ihn, dass er hart ins Wasser fiel, da schwemmte der Diener mit dem ledigen Hengst zu ihm. Der Landgraf schwang sich zu Pferd, warf der nassen Kleider ein Teil von sich und rannte auf seinem Weissen Hengst, den er den Schwan hiess, bis gen Sangerhausen. Von diesem Sprunge heisst er Ludwig der Springer.

Ludwig Ackert mit seinen Adligen
Da nahm er sie und führte sie zu Felde und fand auf dem Acker einen Pflug, darein spannete er die ungehorsamen Edelleute je vier, ahr (riss, ackerte) mit ihnen eine Furche, und die Diener hielten den Pflug; er aber trieb mit der Geissel und hieb, dass sie sich beugten und oft auf die Erde fielen.

 Doktor Luther zu Wartburg
...aber als der Teufel ihn versuchen wollte, griff Luther das Tintenfass, aus dem er schrieb und warf's dem Bösen an den Kopf.
 
 Landgraf Philips und die Bauersfrau
Landgraf Philips pflegte gern unbekannterweise in seinem Lande umherzuziehen und seiner Untertanen Zustand zu forschen. Einmal ritt er auf die Jagd und begegnete einer Bäuerin, die trug ein Gebund Leinengarn auf dem Kopfe...

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