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Mittwoch, 8. April 2015

Carlo Collodi: Pinocchios Abenteuer illustriert von Roberto Innocenti Part 2

Das schöne Mädchen mit dem blauen Haar lässt den hölzernen Jungen vom Baum herunterholen, legt ihn ins Bett und ruft drei Ärzte herbei, um zu erfahren, ob er tot oder lebendig sei.


Und alsbald kamen die Ärzte, einer nach dem anderen: das heisst, es erschienen ein Rabe, ein Käuzchen und eine Sprechende Grille.

In diesem Augenblick ging die Zimmertür auf, und vier Hasen, schwarz wie Tinte, traten ein und trugen auf ihren Schultern eine kleine Totenbahre. "Was wollt ihr von mir?" rief Pinocchio und richtete sich völlig verängstigt im Bett auf.

Er betrat das Feld und ging schnurstracks auf das kleine Loch zu, in dem er seine Goldmünzen vergraben hatte aber nichts...und er grub und grub und grub und machte ein so tiefes Loch, dass man einen ganzen Strohballen hätte hineintun können. Aber die Goldmünzen waren nicht mehr da.

Der Richter hörte ihm sehr wohlwollend zu, nahm lebhaftesten Anteil an der Schilderung, zeigte Rührung und Bewegung, und als der hölzerne Junge nichts mehr zu sagen hatte, streckte er die Hand aus und läutete mit der Glocke. Auf diese Klingelzeichen hin erschienen zwei als Polizisten gekleidete Fleischerhunde...."Dieser arme Teufel wurde um vier Goldstücke beraubt: ergreift ihn deshalb und werft ihn sofort ins Gefängnis."

Aber er hatte sein Bein noch nicht richtig gehoben, da schnellte plötzlich die Schlange wie eine Sprungfeder hoch, und der hölzerne Junge der vor Entsetzen zurückwich, stolperte und fiel zu Boden. Und er stürzte so unglücklich, dass sein Kopf im Strassenschlamm steckenblieb und seine Beine kerzengerade nach oben standen.

"Wer Trauben klaut, stiehlt auch Hühner. Ich will dir eine Lehre erteilen, die du nicht so schnell vergisst!"
(Diese Bild fehlt in der deutschen Ausgabe)

An der Tenne vor seinem Haus angekommen, warf er Pinocchio zu Boden, setzte ihm einen Fuss auf den Kragen und sagte: "Es ist schon spät, und ich will ins Bett gehen. Unsere Abrechnung verschieben wir auf morgen. Da mir heute der Hund, der nachts das Haus hütete, gestorben ist, sollst du seinen Posten einnehmen."

Da überkam ihn eine traurige Vorahnung, und er lief, was seine Beine hergaben. In wenigen Minuten war er auf der Wiese, auf der einmal das kleine weisse Haus gestanden hatte. Aber das kleine weisse Haus war nicht mehr da. An seiner Stelle stand ein kleiner Marmorstein, auf dem in Druckschrift folgende traurige Worte zu lesen waren. HIER RUHT DAS MÄDCHEN MIT DEM BLAUEN HAAR/GESTORBEN AUS KUMMER/WEIL ES VERLASSEN WURDE/VON SEINEM KLEINEN BRUDER PINOCCHIO.

"Was ist denn passiert?" fragte Pinocchio ein altes Mütterchen. "Ein armer Vater, der seinen kleinen Sohn verloren hat, ist auf den Gedanken gekommen, ein Boot zu besteigen, um ihn jenseits des Meeres zu suchen, aber heute ist das Meer so wild und das Boot droht gleich zu versinken."


Da hörten sie einen Schrei der Verzweiflung. Sie drehten sich um und sahen, wie ein Junge sich von einer  hohen Felsenklippe ins Meer stürzte und dabei rief: "Ich will meinen Vater retten!"

Da breitete der hölzerne Junge seine Kleider zum Trocknen in der Sonne aus und hielt nach allen Seiten Ausschau, ob er nicht vielleicht auf der rieseigen Wasserfläche ein kleines Boot mit einem ganz kleinen Mann darin ausmachen könnte. (das Bild fehlt in der deutschen Ausgabe)

Nach einer halben Stunde Weges kam er in einem Dorf an, das man das Dorf der fleissigen Bienen nannte. Die Strassen wimmelten nur so von Leuten, die geschäftig hin und her eilten.
(das Bild fehlt in der deutschen Ausgabe)

"Gute Frau, dürfte ich einen Schluck Wasser aus Eurem Krug drinken?", fragte Pinocchio, der vor Durst brannte.

"Ab morgen", sagte die Fee, "wirst du zur Schule gehen."
(In der deutschen Ausgabe ist nur ein Ausschnitt des Bildes vorhanden, dafür wurde das ganze Bild für den Schutzumschlag verwendet. Das hier gezeigte Bild ist vollständig)



"Dem ist nicht schlecht!", sagte einer der Polizisten, als er sich bückte und Egenio aus der Nähe betrachtete...
(Bild fehlt in der deutschen Ausgabe)

Dann wandten sie sich Pinocchio zu; sie nahmen ihn ihre Mitte und schüchterten ihn mit militärischem Befehlston ein: "Vorwärts! Und zwar etwas flott! Sonst kannst du was erleben!"

Möchtest du in der Pfanne  gebraten werden, oder ziehst du es vor, im Tiegel mit einer Tomatensauce gekocht zu werden?

Nach einer halben Stunde schliesslich öffnete sich ein Fenster im obersten Stockwerk, und Pinocchio sah, wie eine grosse Schnecke mit einem Lichtchen auf dem Kopf am Fenster erschien. Sie sagte: "Wer klopft da noch so spät?"



"Komm mit uns, wir werden lustig sein", riefen vier Stimmen aus dem Wageninnern.

Dieses Land glich keinem andern auf dieser Welt...Auf den Strassen eine Ausgelassenheit, ein Lärmen und ein Kreischen...(Bild fehlt in der deutschen Ausgabe)

Er bemerkte zu seinem grössten Entsetzen, dass seine Ohren über Nacht um mehr als eine Handbreite gewachsen waren...

Das  berühmte Eselchen Pinocchio tritt zum ersten Mal auf...

jedenfalls führte der Käufer, nachdem er zwanzig Groschen bezahlt hatte, das Eselchen ans Ufer des Meeres, befestigte einen grossen Stein an seinem Hals, knüpfte an eines seiner Beine ein Seil, das er in der Hand behielt, und gab ihm plötzlich einen Stoss und warf es ins Wasser.

Dieses Meeresungeheuer war kein geringerer als der Riesenhaifisch, von dem in dieser Geschichte schon mehr als einmal die Rede war......Das Ungeheuer hatte ihn erreicht: es holte Luft und schlürfte den armen Holzjungen ein... (Dieses Bild fehlt in der deutschen Ausgabe)

...machte Pinocchio ein Schritt nach dem andern dem winzigen Lichtlein entgegen, das er weit in der Ferne schimmern sah....- und was entdeckte er dort? ...er entdeckte einen kleinen gedeckten Tisch, auf dem eine Kerze  brannte, die in einer grünen  Kristallflasche steckte; und am Tischchen steckte sass ein kleiner alter Mann, der so weiss war wie Schnee...
"Meine Augen trügen mich also nicht?" sagte der alte Mann und wischte sich die Augen "Du bist wirklich mein lieber Pinocchio?"


 "Oh, armer Docht!" sagte Pinocchio leise.

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