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Mittwoch, 29. Mai 2013

The War propaganda poster of Gino Boccasile











Gino Boccasile unterstützte den italienischen Faschismus indem er zahlreiche
Kriegspropagandaplakate malte. Meine Familiengeschichte ist  mit dieser Zeit indirekt damit verbunden:
In Norditalien sicherte die Kastanie das Überleben ganzer Familien. Meine Mutter
stammt aus Cremia am Comersee in Italien. Noch vor dem Frühstück und der Schule musste sie um vier Uhr am frühen Morgen Kastanien sammeln gehen.
Sie erzählte uns Kindern einige Geschichten aus dieser Zeit. Eine davon ist die über meinen Grossvater. Er muss gut zwei Meter gross gewesen sein und von robuster Statur, ein wenig choleriker, bestimmt aber neigte er oft und gerne dazu einen Tropfen Rotwein zu trinken ! Eines Abends sass er in der Dorfkneipe. Es war die Zeit des zweiten Weltkrieges. Der Faschismus Mussolinis regierte das Land.
Bewaffnete Soldaten patroullierten durch das kleine Dorf unter den Bergen am Comersee. Und weil mein Grossvater (wie auch immer) durch seinen Charakter im Dorf beachtet wurde, nannten sie ihn "Capo". Zwei Soldaten hörten das von draussen.
Sie meinten er sei ein "Kommandant"  der Untergrundbewegung "Resistenza",
"un capo dei Partisani". Sie drangen mit angeschlagenen Gewehren in den Raum,
packten meinen Grossvater links und rechts an den Armen, zerrten ihn zur Ausgangstüre. Dort angelangt gelang es meinem Ahnen dank seiner kräftigen Gestalt die beiden Soldaten von sich zu werfen. Er rannte um sein Leben die Pflastersteingasse bergwärts hinan. Die Schüsse verfehlten ihn und schlugen in einer Hausecke ein. Während drei Monaten hielt er sich in Bergen über dem Comersee versteckt. In der anbrechenden Dunkelheit vieler Nächte brachte ihm jeweils seine Familie das Essen zu ihm hinauf.
Später zerrte man Mussolini  mit seiner Geliebten unten auf der Dorfstrasse von einem Militärlastwagen herunter der auch mit Goldbarren beladen war. Er war auf der Flucht. Meine Mutter sass auf einer Stützmauer der Strasse und beobachtete das.

In den Jahren nach dem Krieg gelang es auf wundersame Weise 
einigen Dorfbewohnern von Cremia sich eine Villa bauen zu lassen.
Die Einschusslöcher in der Hausecke in den engen und verwinkelten Gassen von Cremia sieht man heute noch. Und meine Mutter geht jeden Herbst im Oktober  zurück in das Dorf ihrer Kindheit um dort Kastanien zu sammeln.


Gino Boccasile supported the Italian fascism with many
War propaganda posters . My family history is connected indirectly related with this time:
In northern Italy, the chestnut ensured the survival of entire families. My mother
comes from Cremia on Lake Como in Italy. Before breakfast and the school they had four clock in the morning to go gather chestnuts.
She told us children some stories from that time. One of them is about my grandfather. He must have been about two meter tall and robust figure, a little choleriker, but certainly he bent often like to drink a drop of red wine! One evening he was sitting in the village pub. It was the time of the second world war. The fascism of Mussolini ruled the country.
Armed soldiers patrolled through the village under the mountains at Lake Como. And because my grandfather (whatever) was a importand  character in the village, they called him "Capo". Two soldiers heard that from the outside.
They thought he was a "commander" of the underground movement "Resistenza", one of this
"capo dei Partisani"!! They entered with attached guns in the room,
packed my Nonno left and right on the arm, dragged him to the exit door. Once there, my grandfather succeeded thanks to its strong shape to throw off the two soldiers by himself. He ran for his life, the cobblestone street up the hill. 
The shots missed him and slammed into a house corner. During three months, my grandfather hid in the mountains above Lake Como. In the dawning darkness of the night  the family brought up the food.
Later they dragged Mussolini and his mistress down on the main street of a military truck which was loaded full with gold. He was on the run. My mother was sitting on a retaining wall of the road and watched this.
The bullet holes in the corner of the house in the narrow and winding streets of Cremia we see today. And my mother goes every fall back in October in the village of her childhood there to collect chestnuts.

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