Wie der Teufel ins Weihwasser fiel
"Zieh den Rock aus", herrschte die Grossmutter ihn an, "und leg' dich einstweilen ins Bett." Und der Teufel tat, wie ihm befohlen war und zog sich das blau und rot karierte Federbett so weit über die Ohren, dass unten die die schwarzen Fussspitzen herausguckten; denn er schämte sich gewaltig. Die Grossmutter aber fasste den Rock mit zwei Fingern an seinem äussersten Zipfel wie die Köchin eine tote Maus am Schwanz.
Der verrostete Ritter
Da verliess der Ritter sein Schloss und ritt in alle Welt. Wo er Arme fand, schenkte er ihnen etwas, und wenn er in eine Kirche sah, ging er hinein und betete. Aber seine Frau fand er nicht. So war fast ein Jahr vergangen, da kam er auch in die Stadt, wo seine Frau am Kirchweg sass und bettelte.
Pechvogel und Glückskind
Sie hatten ihm die Hände auf den Rücken zusammengebunden, aber sein Gesicht strahlte, als wenn ihm in seinem Leben noch nie etwas Lieberes widerfahren wäre.
Die Alte-Weiber-Mühle
"Ich möchte wieder jung werden und mich ummahlen lassen", sagte sie zu einem Knechte, der, die Hände in der Hosentaschen, vor der Mühle auf der Bank sass, und aus seiner Pfeife Ringel in die blaue Luft bliess.
Die Traumbuche
Indem kam der Schäfer vom Felde zurück und trieb die Schafe durch die Dorfstrasse. Als er an der Krone vorbei kam und das Mädchen mit dem Handwerksburschen in eifrigen Gespräch in der Laube sitzen sah, blieb er einen Augenblick stehen und sagte: "Ja, ja, Euch wird er schon den hübschen Traum erzählen; mir will er nichts sagen!"
Der alte Koffer
Unglaublich, aber wahr! Eine ganz niedliche kleine Märchenprinzessin mit zwei langen Zöpfen hintenherunter und roten Hackenschuhen. Sie sprang auch sofort mit gleichen Beinen aus dem Koffer heraus, setzte sich darauf und liess die Beine baumeln -und das machte sie so reizend - und fing dann an die allerhübschesten Märchen zu erzählen.