Richard Ernst Kepler (* 27. März 1851 in Stuttgart † um 1930); auch Keppler geschrieben) war ein populärer deutscher Illustrator und Maler.
Richard Ernst Kepler besuchte das Polytechnikum und die Kunstakademie in Stuttgart bei Bernhard von Neher, Heinrich von Rustige und Carl von Häberlin. Später setzte er seine Studien in München und Wien fort.
Kepler war ein fruchtbarer Illustrator von Kinder- und Jugendliteratur wie von Anthologien, Märchen und Sagen. Besonders erfolgreich waren seine Märchenfriese (u. a. Schäfer und Schlange, Mönch und Waldvögelein). Er arbeitete in Stuttgart und war vor allem für Stuttgarter und süddeutsche Verlagsfirmen tätig.
Die zeichnerischen Entwürfe für den ersten gedruckten Adventskalender, der 1903 in der lithografischen Kunstdruckanstalt Reichhold & Lang in München (RLM) zu kleinen Gedichten von Gerhard Lang erschien, stammten von Kepler, der für den Verlag in der Folgezeit zahlreiche Entwürfe für Adventskalender schuf.
So schwindet all mein Leid und Weh;
Doch wenn ich küsse deinen Mund,
So werd' ich ganz und gar gesund.
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Das ist ein schlechtes Wetter, Es regnet und stürmt und schneit; Ich sitze am Fenster und schaue Hinaus in die Dunkelheit. Da schimmert ein einsames Lichtchen, Das wandelt langsam fort; Ein Mütterchen mit dem Laternchen Wankt über die Straße dort. Ich glaube, Mehl und Eier Und Butter kaufte sie ein; Sie will einen Kuchen backen Fürs große Töchterlein. |
Auf dem Berge steht die Hütte, In der Hütte steht ein Lehnstuhl, |
Liebliches Geläute
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen,
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.