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Sonntag, 4. Oktober 2020

Otto Baumberger: Kompositionen zu Goethes Faust, 2. Teil

 Der Tragödie zweiter Teil

Faust auf blumigen Rasen gebettet, ermüdet, unruhig, schlafsuchend.

                                           
Und wie es patscht und wie es schlägt,
      Wird neues Flammen aufgeregt:  
Verflochten in das Element,
           Ein ganzer Masken klump verbrennt    
       

Finstere Gallerie

Nicht Knabe mehr! Ein kühner Heldenmann,
Umfasst er sie, die kaum sich wehren kann.
Gestärkten Arms hebt er sie hoch empor -
Entführt er sie wohl gar?

Klassische Walpurgisnacht

Chiron

Hier hab ich einst den Orpheus eingeschwärzt;
Benutz es besser! Frisch! beherzt!

Ich kam daher auf glatten Wegen,
Und jetzt steht mir Geröll entgegen.

Und grösser, immer grösser nahet schon 
Der Göttin rundumschriebner Thron,
 
 
Die Phorkyaden

Es wird sich zerschellen am glänzenden Thron:
Jetzt flannt es, nun blitzt es, ergiesset sich schon!

Phorkyas auf der Schwelle zwischen den Türpfosten auftretend.

Beschluss der Irrfahrt wünsch ich, Ruhe wünsch ich nur.

Euphorion

Helenens Gewande lösen sich in Wolken auf, umgeben Faust, hebenihn in die Höhe und ziehen mit ihm vorüber.

Ich kenn es wohl, doch nicht an dieser Stelle;
Denn eigentlich war das der Grund der Hölle.

Im Vorgefühl von solchem Glück 
Geniess ich jetzt den höchsten Augenblick.

Ein grosser Aufwand, schmählich! ist vertan:

Engel schwebend in der höheren Atmosphäre, Faustens Unserbliches tragend.
 

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