Ignatius Taschner, auch Ignaz Taschner, (* 9. April 1871 in Kissingen; † 25. November 1913 in Mitterndorf bei Dachau) war ein deutscher Bildhauer, Medailleur, Grafiker und Illustrator.
1903: Illustrationen zu Johann Karl August Musäus' Die Nymphe des Brunnens
Ignatius Taschner im Alter von 30 Jahren
1920
Am Fusse des Schlossberges verbarg sich tief im Gebüsch eine ergiebige Felsenquelle, welche in einer natürlichen Grotte entsprang, die nach einer alten Volkssage von einer Brunnennymphe bewohnt sein sollte, welche man die Nixe nannte, und die Rede ging, dass sie sich bei sonderbaren Ereignissen im Schlosse zuweilen sehen liess. Zu diesem Brunnen lustwandeltee die edle Frau oftmals ganz einsam...
Nicht lange danach trompete der Zwerg freudig vom Turm herab und Wackermann ritt mit seinen Reisigen wohlgemut in den Hof ein, mit reicher Beute beladen.
Nach Verlauf eines Jahres fügte sich's, dass Wackermann einen Fehdebrief bekam von einem Ritter, den er beim Trunk beleidigt hatte und der mit ihm anbinden wollte auf Tod und Leben.
Nach vollbrachter Taufhandlung wurde die kleine Mathilde zu derselben zurückgebracht, und alle Paten folgten nach...
Ehe das Fräulein dem Gängelbande entwuchs, wurde die Prophezeiung der Nymphe an der guten Mutter erfüllt; sie erkrankte plötzlich und starb......Wie der Zwerg auf dem Turme seinen Herrn in der Ferne sah angeritten kommen, stiess er nach Gewohnheit ins Horn...er liess nicht wie sonst einen freudigen Ton erschallen, sondern er posaunte gar eine traurige Melodie.
...und erwies ihr die letzte Ehre durch eine feierliches Totengepränge
Das Kind spielte indes mit dem Bisamapfel, warf ihn hin und her wie einen Fangball, bis ein Wurf misslang und die kindische Freude in eigentlichem Verstande in den Brunnen fiel. Augenblicks stund eine junge Dame da, schön wie ein Engel und freundlich wie eine Grazie.
Um die Zeit der Weizenernte kamen eins Abends die Wasserträgerinnen mit ledigen Krügen ins Schloss zurück, bleich und erschrocken, zitterten an allen Gliedern, als schüttle sie der Frost des Wechselfiebers, verkündeten, die weisse Frau sitze am Brunnen mit trauriger Gebärdung des Händeringens und Wehklagens, welches nichts Gutes bedeute.
Wenn's an Barschaft oder Lebensmittel gebrach, so gaben Jakob Fuggers Lastwagen oder der Venediger
reiche Speditionen immer neue Ausbeute. Dieser Plackereien müde, beschloss der Generalkongress des Schwäbischen Bundes, weil Abmahnungen und Warnungen nichts fruchteten, Uhlfinger's Untergang.
Solange ihre zarten Füsse ihr nicht den Dienst versaten, eilte sie, von dem Schauplatz des Greuels und der Verwüstung sich zu entfernen, bis sie, von Nacht und Müdigkeit befallen, unter einem wilden Birnbaum im freien Felde zu herbergen beschloss. Sie stzte sich auf den kühlen Rasen und liess den Tränen freien Lauf.
...setzte sie die ungewisse Pilgerreise fort und gelangte bald in ein Dorf,
wo sie von einer gutherzigen Bäuerin aufgenommen und mit einem Bissen Brot und einer Schale Milch erquickt wurde.
Der Morgen war schon angebrochen, ehe sie Gelegenheit fand, dem Ritter zu entwischen und den Tanzplatz zu verlassen. Sobald sie aus dem Saal trat, drehte sie den Bisamapfel dreimal in der Hand um und sagte dazu ihr Sprüchlein: "Hinter mir Nacht, vor mir Tag; Dass mich niemand sehen mag;" und so gelangte sie in ihre Kammer, ohne dass die Dämmerungsvögel des Grafen, die in allen Strassen auf- und abflatterten, sie wahrnahmen.
Sie war schöner als tags voher, und da sie der Kreuzherr erblickte, zog er sie wieder zum Tanze auf und alle Partien traten ab, das herrliche Paar walzen zu sehen.
...so durchzog am Vorabend des Gastmahls Frau Gertrud, die unerbittliche Faust mit dem Schlachtmesser bewaffnet, Hühner- und Entenställe und trug als die Parze des Hausgeflügels Leben und Tod in ihrer Hand.
Die Diener traten herein, fanden ihren Herrn mit wilden Phantasien kämpfen, dem Anschein nach von einem heftigen Fieber befallen. Darüber geriet das ganze Haus in Bestürzung...
Fräulein Mathilde bekam so viel zu rupfen, zu brühen und aufzuzäumen, dass sie die ganze Nacht den goldenen Schlaf entbehren musste....
...aber Frau Gertrud war so ausser Fassung, dass sie sich auf die gemeinsten Dinge nicht besinnen, noch die Wahl der Speisen orden konnte; grosse Tränen wie die Tropfen einer Dachtraufe rollten über die ledernen Wangen: "Ach Mathilde schluchzte sie, "wir werden hier bald ausgewirtschaftet haben, unser guter Herr wird den Tag nicht überleben."
Doch als der welsche Zeiger am Augsburger Rathaus in der Mittagsstunde auf achtzehn Uhr wies, floge urplötzlich die Flügeltüren auf,esrauschte durchs Vorgemach der Schweif eines seidenen Gewandes, Mathilde trat herein mit Anstand und Würde und geschmückt wie sie auf dem Feste erschienen war.
Graf Konrad schloss sein trautes Weib in die Arme und beteuerte ihr hoch, dass ausser der Fortdauer seines Glückes für ihn nichts wünschenwerter auf Erden sei.
Heimgekehrt, bekam Frau Mathilde einen Sohn, schön wie ein Götterknabe Die Mutter liess ihn nicht aus ihren Armen und spähte jeden Atemzug des kleinen unschuldigen Engels,.obgleich der Graf eine weise Amme gedungen hatte, die des Kindleins pflegen sollte.
Aber in der dritten Nacht, da alles im Schloss vom Taumel eines Freudenfestes in tiefem Schlaf begraben lag, wandelte die Mutter auch ein sanfter Schlummer an, und als sie erwachte, war das Kind aus ihren Armen weg.
Er sass auf und ritt gen Augsburg....
Die Dunstwolke sammelte sich in eine Gestalt, und Mathilde, die jetzt nicht mehr zu sterben gedachte, erblickte mit unaussprechlicher Wonne die liebevolle Nymphe vor sich, in ihrem Arm den zarten Säugling mit einem Westerhemdlein angetan, und an der Hand das ältere Herrlein, im weissen Flügelkleide mit rosenfarbenen Bandschleifen.
Wisse, dass die Mutter deines Gemahls die Stifterin alles Unglücks ist. Dieser stolzen Frau war die Vermählung ihres Sohnes ein Dolchstich ins Herz;...
...Sie stiess Fluch und Verwünschung gegen ihn aus und erkannte ihn nicht mehr für ihren Sohn.All ihr Sinnen und Dichten war darauf gestellt, dich zu verderben, wiewohl die Wachsamkeit deines Gemahls diesem boshaften Vornehmen immer gesteuert hat. Dennoch ist es ihr gelungen, auch diese durch eine gleisnerische Amme zu hintergehen.
Und die Gräfin vernahm die Stimme ihres Gemahls und antwortete: Geliebter Herr, ich lebe und meine Kindlein leben!" Entzückt von dieser Rede liess der ungeduldige Graf, da die Schlüssel nicht gleich bei der Hand waren, die Türe einschlagen....
Alsbald gab er Befehl, die bübische Amme zu greifen und in die Badestube zu sperren. Da fing das Feuer Im Ofen lustig an zu brennen, die Flammen wirbelten hoch empor und das teuflische Weib schwitzte one Verzug ihre schwarze Seele aus.