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Donnerstag, 13. September 2018

Willy Planck: Illustrationen zu Don Quixote, 2.Teil



Damit stürzte er augenblicklich zur Scheune, wohin ihm die übrigen nachfolgten.

Er stand im Hemd, seine langen und dürren Beine waren rauh mit Haaren bewachsen und nicht sonderlich rein; auf dem Kopf trug er eine schmutzige, dem Wirt gehörende Nachrmütze; um den Arm hatte er jenes Nachttuch gewickelt, auf das Sancho noch immer aus guten Gründen schlecht zu sprechen war, und in der Rechten hielt er den gezückten Degen, mit dem er nach allen Seiten um sich hieb.

Nun stieg er zu Pferde, und so auch sein Freund, der Barbier, beide  mit ihren Tüchern vor dem Gesicht, damit sie nicht gleich von Don Quixote erkannt würden, und sie begannen hinter dem Karren herzutraben.

An den Sattelknopf des Rozinante hing Cardenio auf der einen Seite den Schild und auf der andern Seite das Bartbecken; hierauf befahl er dem Sancho durch Zeichen, auf seinen Esel zu steigen und die Zügel des Rozinante zu fassen, zu beiden Seiten des Karren liess er die beiden Häscher sich mit ihren Flinten verfügen

Kaum hatter er auf seinem Grauen den Wald verlassen und sich durch Umschauen überzeugt, dass sein Herr ihn nicht mehr sehen konnte, als er abstieg und sich am Fusse eines Baumes niedersetzte....

...und sahen schon nahe bei sich die drei Bauernmädchen.

Überaus gedankenvoll setzte Don Quixote seinen Weg fort, der ihn nun nach Saragossa führen sollte.


Die Freundschaft der beiden Tiere zu einander war so gross, dass, wenn sie ermüdet waren, Rosinante seine Kopf auf den Hals des Grauen legte, über den er mehr als eine halbe Elle hinausragte;....


...und mit dieser nie gesehenen Furie rannte er auf den von den Spiegeln los, der seinem Pferde die ganzen Sporen in den Leib stiess, ohne es auch nur einen Fingerbreit von der Stelle zu bringen, an welcher es in seinem Lauf haltgemacht hatte.

Sancho erwiderte mit grosser Kaltblütigkeit: "Wenn es Käse sind, so gebt sie nur her, ich will sie schon essen....

...und so stellte er sich gelassen mit bewundernswürdiger Keckheit und tapferem Herzen vor den Karren, sich Gott von ganzer Seele und alsbald auch seinert Dame Dulcinea empfehlend.


...als die Sonne unterging und sie aus einem Walde herauskamen, dass Don Quixote, indem er seinen Blick über eine grüne Wiese warf, am anderen Ende derselben Leute wahrnahm und, als er näher kam, sie für Jäger einer Falkenjagd erkannte.

Endlich kam die Jungfrau mit der Giesskanne und Don Quixote wurde nun vollends gewaschen und mit Tüchern säuberlich abgetrocknet.

Kaum hatten sie Fuss gefasst, als, von Hunden gehetzt und von Jägern verfolgt, sie einen ungeheuren Eber auf sich zukommen sahen...
 
...als schon einer der  Wagen mit knarrenden  Rädern ihnen näher gekommem war. Dieser wurde von vier langsamen Ochsen gezogen, die ganz in schwarzen Decken verhüllt waren; auf jedem Horne war ihnen eine grosse brennende Fackel von Wachs befestigt, auf dem Wagen selbst aber befand sich ein befestigter Sitz, welchen ein ehrwürdiger Greis einnahm, dessen  Bart so weiss wie Schnee und so lang war, dass er ihm über den Gürtel reichte;...

Am andern Tage reiste Sancho, von vielen Leuten begleitet und mit einem sehr weiten Mantel  nebst einem Barett von demselben Zeuge angetan, in seine Statthalterschaft ab.

Die Musik hörte auf und Sancho und setzte sich zu Tisch obenan, denn es war nur für einen ein Sitz zubereitet und sonst kein Gedeck vorhanden. Ihm zur Seite stellte sich ein Arzt auf, der ein Stäbchen aus Fischbein in der Hand trug...

...dann umarmte alle unter Tränen und ritt zum Tore hinaus.

"Haltet an, ihr niederträchtiges Gesindel, denn ein einziger Ritter erwartet euch hier, der nicht der gewöhnlichen Meinung ist, dass man dem fliehenden Feide silberne Brücken bauen müsse."


"Heda Kanaille", antwortete Don Quixote, "für mich gibt es keine Stiere, die mir Trotz bieten, und wenn es auch die stärksten  wären, die der Xarama an seinen Ufern erzeugt.....



...und da das Ross vom silbernen Monde flüchtiger war, so traf es auf Don Quixote, bevor dieser ein Drittel des Weges gemacht hatte, und zwar mit solcher heftiger Gewalt, dass, ohne ihn mit der Lanze zu berühren - die er dem Anscheine nach mit Vorsatz aufhob - Rozinante samt den Don Quixote mit einem schrecklichen Falle zur Erde niedergestürzt wurden.

"Gnädiger Herr", antwortete Sancho, "wenn ich die Wahrheit gestehen soll, so kann ich wirklich nicht einsehen, wie die Streiche, die ich mir versetzen soll, die Entzauberung einer Verzauberten herbeiführen können....

Nach mehrtägiger Wanderung gelangten sie endlich auf die Höhe eines Hügels, von dem aus sie ihr Dorf erblicken konnten. Als Sancho es sah, kniete er nieder und sagte: "Tu die Augen auf geliebtes Vaterland, und sieh, dass Sancho Pansa, dein Sohn, wenn auch nicht überaus reich, so doch überaus gegeisselt zu dir zurückkommt;...


Endlich kam die letzte Stunde Don Quixotes, nachdem er alle Sakramente empfangen und mit vielen nachdrücklichen Reden dir Ritterbücher verwünscht hatte.

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