Samstag, 22. Juli 2017

Franz Wacik: Bilder zu Münchhausen, Reisen und Abenteuer 1.Teil

Franz Wacik (* 9. September 1883 in Wien; † 15. September 1938 ebenda) war ein österreichischer Maler und Grafiker.
Franz Wacik war zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn zunächst Schüler an der Malschule Strehblow, später studierte er an der Kunstgewerbeschule Wien bei Alfred Roller. An der Wiener Kunstakademie studierte er von 1902 bis 1908 Malerei bei Christian Griepenkerl, Franz Rumpler und Heinrich Lefler.

Insbesondere widmete sich Wacik der Buchillustration, vorwiegend im Kinder- und Jugendbuch. Er illustrierte meist in Farbe Werke von Hans Christian Andersen, Märchen der Brüder Grimm, Erzählungen von E.T.A. Hoffmann, Hugo von Hofmannsthal, Clemens Brentano, auch das Volksbuch von Till Eulenspiegel u.v.a. Für die Buchreihe Österreichs Ruhmeshalle übernahm er die Bände zu Franz Schubert und Franz Grillparzer. Besonders ragen hervor seine Arbeiten für die ambitionierte Reihe Gerlach's Jugendbücherei, z. B. erneut mit Andersens Märchen und Illustrationen zu Bürgers Münchhausen. (Wikipedia)
1906-1919 war er Mitarbeiter der humoristischenWochenzeitschrift "Die Muskete" (circa 600 färbige Bilder). 1924 malte er die Fresken im Erdgeschoß der Secession (ab 1910 Mitglied; 1918 und 1919 Ausstellungen, 1934 Präsentation des Gemäldes "Die Blinden und das Glück" [Historisches Museum der Stadt Wien]).

Münchhausen 1. Teil



Als ich nun emporsah, so wurde ich gewahr, dass es an den Wetterhahn des Kirchturms gebunden war und von da herunterhing.

...und nahm mit Entsetzen wahr, dass der Wolf sich beinahe über und über in das Pferd hineingefressen hatte.

Endlich aber sah ich, dass er zugleich mit seinem Hute eine an demselben befestigte silberne Platte aufhob, die ihm statt des Hirnschädels diente, und dass alsdann immer aller Dunst der geistigen Getränke, die er zu sich genommen hatte, in einer leichten Wolke in die Höhe stieg.

...der Schuss ging los und ich traf fünf Paar Enten, vier Rothälse und ein Paar Wasserhühner.


Da kam mir aber ein seltsamer Vorfall zustatten, der mich anfangs in nicht geringe Verlegenheit setzte. Die Enten waren nämlich noch alle lebendig, fingen, als sie sich von der ersten Bestürzung erholt hatten, gar mächtig an,  mit den Flügeln zu schlagen und sich mit mir hoch in die Luft zu erheben.

Einst als ich all mein Blei verschossen hatte, stiess mir ganz wider mein Vermuten der stattlichste Hirsch von der Welt auf...Augenblicklich lud ich indessen meine Flinte mit Pulver und darüber her eine ganze Handvoll Kirschsteine...und gab  ihm die volle Ladung mitten auf seine Stirn zwischendas Geweih....Einoder  zwei Jahre danach war ich in ebendemselben Walde auf der Jagd: und siehe! zum Vorschein kam ein stattlicher Hirsch mit einem voll ausgewachsenen Kirschbaume...zwischen seinem Geweih.



"Herr Gott, Herr Baron, Ihr Überrock ist toll!"

...und was meinen Sie, was ich nun fand? - Vier Läufe hatte mein Hase unter dem Leibe und viere auf dem Rücken.

...so zwang ich den Gaul, durch eines der offenen Fenster des Teezimmers mit mir hineinzusetzen...

So lief denn das Wasser ebenso wieder heraus, als es von vorn hineingekommen war, ohne dass es dem Gaule zugute kam oder ihn erfrischte.


Vor Mut und Diensteifer fast ein wenig allzu rasch, stellte ich mich neben eine der grössten Kanone, die soeben nach der Festung abgefeuert ward, und sprang im Hui auf die Kugel, in der Absicht, mich in die Festung hineintragen zu lassen.

Eine Kutsche mit zwei schönen Damen fuhr diesen Weg gerade zwischen mir und dem Hasen vorbei. Mein Gaul setzte so schnell und ohne Anstoss mitten durch die Kutsche hindurch, wovon die Fenster aufgezogen waren, dass ich kaum Zeit hatte, meinen Hut abzuziehen und die Damen wegen dieser Freiheit untertänigst um Verzeihung zu bitten.

Als er sich nun so artig auf die Stange hinaufgeleckt hatte, lief ich hinzu, steckte vorne durch das Loch der Deichsel einen langen Pflock, verwehrte dadurch dem Nascher den Rückzug...


 ... Die Töne waren in dem Horn festgefroren und kamen nun, sowie sie nach und nach auftauten, hell und klar zu nicht geringer Ehre des Fuhrmannes heraus.



 Gerade zur rechten Zeit sprang ich auf, zog meinen Hirschfänger und mit einem Streiche hieb ich den Kopf des Löwen, so dass der Ruimpf zu meinen Füssen zuckte. Darauf rannte ich mit dem unteren Ende meiner Flinte den Kopf noch tiefer in den Rachen des Krokodils, das nun jämmerlich ersticken musste.



Ein armer Teufel, der gerade oben das Hauptsegel beilegte, flog wenigstens drei Meilen weit vom Schiff, ehe er ins Wasser fiel.






Die Bilder, die Franz Wacik für die "Die Muskete" schuf, sind skurril, teils phantastisch, einige liessen sich für Science Fiction oder Fantasyliteratur verwenden
Wir zeigen hier eine Auswahl.













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