Dienstag, 3. Juni 2025

Jack London: Vor Adam, illustriert von Willy Planck

 Willy Planck (* 12. Dezember 1870 in Stuttgart; † 17. März 1956 in Herrenberg) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er gilt als einer der bedeutendsten und produktivsten deutschen Buchillustratoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Illustrationen wurden auch in den fremdsprachigen Ausgaben der Bücher verwendet, so dass der Künstler auch dem internationalen Publikum bekannt wurde. Schon in frühen Jahren taub, gehört er zu den zeitlos modernen Illustratoren von Karl Mays Werken. WIKIPEDIA







Wie wollen es als feststehende Tatsache ansehen,  dass wir uns eines schönen Tages von den Bäumen herabgeschwungen haben, diese unsere  bisherigen Wohnsitze verliessen und aufrecht einherzuschreiten begannen...


Sie  wandten sich mit glänzenden Leibern um die Stämme und verfolgten ihn höher, immer höher hinauf bis in die Baumwipfel...

Das Scheusal!  - Der Schreckliche!


...das Gebell der wilden Hunde, die ihn über die Lichtungen in das Waldesdunkel jagten....


Mit dem sich festklammernden Kinde sprang die Mutter in die Höhe und erfasste einen der überhängenden Äste. Schon im nächsten Augenblicke sauste der Eber mit wetzenden Hauern unter ihr durch.

Eine grosse Schönheit freilich war dieser Vater nicht....


Dann sich nur mit einer Hand festhaltend, pendelte er in Reichweite über den Schweinen hin und her und stachelte die zähneknirschenden Tiere immer wieder zu neuen Wutausbrüchen an.


Kam der Kerl in Sicht, so kroch der Junge zur Mutter und klammerte  sich an sie.


Nachhaltigeren Eindruck hatte bei ihm eine Eidechsenjagd auf einem kahlen Felsrücken hinterlassen. Die behenden Tierchen schlüpften unter das Gestein und entkamen ihm meist...


Rotauge war in jeder Beziehung ein Ungeheuer. Körperlich war er ein Riese, der mindestens seine 170 Pfund wog.


Hier, eng umschlungen, einer im Arm des andern, schliefen sie die Nacht über.


Jetzt brach plötzlich ein Höllenlärm los. Die ganze Front der steilen Klippe war dicht mit allem Volke besetzt; auf allen Felsvorsprüngen und an den Höhleneingängen drängte sich eine vielköpfige Menge und kreischte und schrie in allen Tonarten auf das Raubtier hinab.



Und da erblickte er, zum erstenmal in seinem Leben, fern im Nordosten, jenseits des Flusses, ein geheimnisvolles Etwas - eine Rauchsäule.


Unten im Walde knackte ein trockener Zweig. Gleich darauf erblickte Grosszahn seinen ersten Feuermenschen.


Noch einmal versuchte Hängohr, den Pfeil durch das Fleisch zu ziehen, doch Grosszahn fiel ihm ärgerlich in den Arm.


Sie bemerkten ihn am Morgen im Urwalde und schimpften  aus ihrer sicheren Stellung hoch auf den Bäumen auf ihn hinab.



Vorsichtig dahin schleichend, bogen sie um eine Felsecke und überraschten drei junge Hündchen, die vergnügt an der Sonne spielten.


Sein Anblick war schauderhaft. Mit blutbedecktem Gesicht schnarrte er und und knirschte mit den Zähnen wie ein Eber.


Eines Tages ruderte jeder mit seinem eigenen Stamm zu seinem Freunde  hin.


Das Mädchen war auf dem Körper nur dünn behaart, nur die Aussenseiten der Arme und Beine trugen ein kräftigeres Haarkleid, ebenso ihre Schultern.


Grosszahn sah, dass die Flinke sich von allen ihm bekannten Frauen unterschied, und das machte sie nur um so anziehender für ihn.


Am Ufer stand Rotauge. Er kroch auf die äusserste Kante der aufgetürmten Baumstämme hinaus und starrte die jungen Leute mit hasserfüllten Augen an.


Dabei grölte der Unhold in wilder Freude und jubelte über das ihnen drohende Verderben.



Grosszahn erspähte einen sehr alten Burschen, der unter einem Baume sass.



...und eine kalte Nacht verbrachten sie, eng umschlungen,  auf der Zinne eines schlanken Felsenturms.


Ab und zu stand einer  oder der andere auf, um mehr Holz auf das Feuer zu werfen.


Der Junge schürte also das Feuer mit dem Stock, brachte grosse Massen glühender Kohle  hoch und wirbelte  Wolken weisser Asche hoch.


An einem stillen Abend hatte sich das Volk auf dem Dorfplatze versammelt. Plötzlich kam die Sängerin vom Trinkplatze her in wilder Hast. Rotauge verfolgte sie. Hilfesuchend warf sie  sich ihrem Manne in die Arme. Der arme kleine Krummbein war zu Tode erschrocken. Aber er war ein Held. Er wusste, dass ihn der Tod anstarrte, aber es fiel ihm nicht ein, davonzulaufen.


Er sprang blitzschnell an der Klippe hinauf,  aber schon waren die Hunde hinter ihm drein, und eine magere, hungrige Bestie biss sich mitten im Sprunge in sein Bein ein.



Grosszahns Hordengenossen flohen in wilder Hast durch den Wald nach den Höhlen  zu.


Rastlos verfolgte er sie von Baum zu Baum.


Die Hyäne stellte sich bald darauf unter dem Baume ein, hockte sich unter denselben und blickte mit hungrigen Augen und schmatzenden Lippen hinauf.


Vorsichtig gemacht durch diese erste Erfahrung, hielten sie sich zunächst weit genug vom Fusse der Klippe entfernt, um gegen die Steingeschosse sicher zu sein. Von da aus sandten sie einen wohlgezielten Pfeilhagel gegen die Klippe.


Ihr Pfeilregen brachte viele Flüchtlinge herab, doch eine gute Anzahl Unverletzter oder nur leicht Verwundete erreichte die Höhe und entkam.


Plötzlich wichen die Jäger von dem Baume zurück, doch sie waren nicht flink genug. Rotauge landete mit einem fliegenden Satze mitten unter ihnen. Er war ungeheuer erbost und schlug mit seinen langen Armen um sich als wären es Dreschflegel.


Mager, zerzaust, mit faltiger Haut und fahlen Gesichtern, wanderte die kleine Schar durch die dämmerige Wildnis.












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