Mittwoch, 17. April 2024

Nataly von Eschstruth : Die Bären von Hohen-Esp mit Illustrationen von Felix Schwormstädt

 Felix Schwormstädt (* 16. September 1870 in Hamburg; † 18. Februar 1938 in LocarnoSchweiz) war ein deutscher MalerZeichner und Illustrator. Er machte sich als Marinemaler einen Namen.

Schwormstädt studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und an der Akademie der Bildenden Künste München. Der Schüler von Carl von Marrs begann seine künstlerische Laufbahn als Buchillustrator u.a.für den Leipziger Paul List Verlag (7 Vollbilder Romanausgabe „Renata“ 1913 von Julius Wolff). Er war als Grafiker für die Hapag und den Norddeutschen Lloyd tätig, ehe er zu einem führenden Pressezeichner der Leipziger Illustrierten Zeitung im Ersten Weltkrieg wurde. Um 1920 arbeitete er als Professor am Bauhaus in Weimar und wieder vermehrt für den Norddeutschen Lloyd.

Im Jahr 1906 kaufte er eine Villa in Stockdorf. Dort lebte er zurückgezogen, bis er 1931 in die Schweiz auswanderte. Während dieser Zeit zeichnete er auch realistische Dorfszenen aus dem Ort, wie das Veteranenfest oder spielende Kinder. (Wikipedia)


Felix Schwormstädt (Selbstporträt, 1915)

Nataly (Natalie) Auguste Karline Amalie Hermine von Eschstruth (Ehename: Nataly von Knobelsdorff-Brenkenhoff) (* 17. Mai 1860 in HofgeismarKurfürstentum Hessen; † 1. Dezember 1939 in SchwerinMecklenburg) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der beliebtesten Erzählerinnen der wilhelminischen Epoche. Sie schildert in ihren Unterhaltungsromanen in eingängiger Form vor allem das Leben der höfischen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Anschauung kannte.




Da sieht er Guntram Krafft über einen kleinen zerknitterten Zettel geneigt, das Antlitz bleich und zerfallen, wie bei einem Kranken.


General von Sprendlingen war begraben, und in der Residenz wurde nur ein einziges Thema besprochen, - die finanzielle Lage seiner Gattin und Tochter.



Nach wenigen Minuten stand der Portier auf der Schwelle, er hielt einen köstlichen Strauss aus Orchideen und Tuberosen, sowie eine Visitenkarte in der Hand.

...und Gundula trat neben seinen Sessel und drückte voll weicher Innigkeit das Haupt des Sohnes an die Brust. 

Unser einziges Rettungsboot, welches wir mit so vieler Mühe als ein Peakeboot zurechtgemacht hatten, ist von der See zerschlagen.

Er neigte sich vor und blickte auf das Bild.

... und als Hohen-Esp mit seinem dunklen, uralten, efeuumsponnenen Gemäuer aus den Wipfeln auftauchte, machte es noch einen melancholischeren und öderen Eindruck als sonst.

Sehen Sie dort ... und dort...und da drüben...und an jener Seite dort...sie alle sind den Heldentod auf dem Meere gestorben, Väter und Söhne, von den ältesten Tagen, - bis in die heutige Zeit hinein!

Die Damen schritten weiter...


Es zuckte wie Spott um die Lippen der Sprecherin, aber die Mamsell sah es nicht, sie zerstampfte eifrig die Kartoffeln für den Schweinetrog.

Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Graf Hohen-Esp und hoffe, Sie gönnen mir ein Plätzchen an der Seite Ihrer Frau Mutter!

Der Bär von Hohen-Esp lehnt sich weit vor in dem Fenster und blickt über die blühenden Obstbaumzweige hinweg, über die dunklen, schweigenden Wälder hinaus.

Die Gräfin hatte eine Fischersfrau, welche am Strand sass und Steine und Tang aus den Netzen lass, angesprochen und blieb momentan neben ihr stehen, sich nach diesem und jenem zu erkundigen.


Gabriele konnte kaum so schnell schauen, als wie der junge Lotsenkommandeur an ihrer Seite mit blitzenden Augen erklärte und beschrieb, ...



Welch ein reizendes Bild war es, die beiden Damen am Spinnrad zu sehen!

Und als sie an die Stelle kamen, welche die Magd beschrieben, hörten sie ein gewaltiges Brummen als wie von einem Bären, und als durch das Dickicht herzuschlichen, sahen sie ein leibhaftiges Wunder.


Warum gefällt sie ihm nicht mehr? Gabriele blickt gedankenvoll in die weissglänzende Pracht der  Kirschbäume hinab.


Als sie das schützende Laubholz verlassen, brauste ihr der Wind entgegen.


Wie oft hatte er sich voll leidenschaftlicher Sehnsucht gewünscht, so allein - so weltfern und einsam mit der Heissgeliebten  auf der wogenden Unendlichkeit des Meeres zu treiben....



Er stand halb abgewandt, legte den Arm um sie, ohne sie anzusehen, und hob sie an seine Brust. Mit sehr hastigen Schritten  erreichte er den trockenen Strand und liess die junge Dame sanft hinabgleiten.

Die Bäume des Waldes rauschten im Wind und neigten sich, und blickten in das bleiche, ernste Antlitz Gabrieles, welches ihnen so seltsam verändert schien.

Es schaukelte furchtbar, und ganz unter uns gesagt, Frau Gräfin, ich habe mich schrecklich gefürchtet!



Der Blick der Sprecherin hatte sich wie im nachdenklichen Forschen auf das reizende Antlitz des jungen Mädchens geheftet..


Mit bebenden Händen pflückte Gabriele die blühenden Zweige im Wald.


Gabriele aber tritt an den Altar, nimmt sinnend die weissen Blütenzweige und schmückt die teuren Heiligtümer.



... und mit dem golden durch die Tür hereinflutenden Sonnenlicht erscheint das Brautpaar.


Heute ist eine lange, lange Tafel inmitten des Saales aufgestellt, mit grossen weissen Tüchern belegt und durch Tannengrün und Blumensträusse ganz besonders feierlich geschmückt.

... und nahte dem Dorf nicht von dem Burgberg, sondern vom Strand aus.


 
Da umschloss sie seinen Arm , er machte eine kurze Bewegung mit der freien Hand, dass man Raum gebe, und dann tanzten sie.



Wie ein Schrei gellt es von Jöschens Lippen. "Richtig, dor is't!"

Guntram Krafft eilt bereits nach dem Rettungsboot...



... nur einen Schiffsjungen, welcher bewusstlos scheint, hebt Guntram Krafft mit starken Armen und trägt ihn selber an Land.

Sie hebt in qualvollem Entsetzen die Hände und  bricht nieder auf die Knie.



"Ich grüsse einen Helden!" stösst sie mit halb erstickter Stimme hervor.


Sein mondbeglänztes  Antlitz wendet sich ihrem Fenster zu, wie mit jäher, leidenschaftlicher Bewegung hebt er die Arme und breitet sie nach ihr aus.


Und Gabriele sang erst zaghaft, leise, unsicher, dann immer voller, erregter und inniger, bis ihr ganzes Herz durch die Töne zitterte...



Und wie ein Trunkener blickt er in das liebreizende Angesicht...



 "Ich habe Diskretion zugesagt, - und ich bitte dich, sie halten zu dürfen, Herzlieb!"




... und der junge Bär von Hohen-Esp setzt vorsichtig sein erstes, selbst geschnitztes  Schifflein auf das Salzwasser...

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