Sonntag, 20. November 2022

DER PIRATENLEUTNANT VON BALDUIN MÖLLHAUSEN MIT ILLUSTRATIONEN VON HERMANN GROBET UND RICHARD MAHN, 1. Teil

Richard Mahn, eigentlich Karl Richard Mahn (* 16. Dezember 1866 in Leipzig; † 15. September 1951 in Hindelang) war ein deutscher Künstler. Er war vor allem als Maler, aber auch als Komponist, Sänger und Schriftsteller tätig.
Über Hermann Grobet lässen sich keine Informationen finden. Erstaunlich, da er viele Abenteuerbücher illustriert hat.

 

Die ersten Illustrationen sind von Hermann Grobet die restlichen von Richard Mahn. Warum das Titelblatt nicht beide Namen aufführt, ist eigentlich nicht einsehbar.

 Der Abschied

"Bis hierher und nicht einen Schritt weiter, lieber Johannes, gestatte ich dir, mich zu begleiten.


Einige Minuten später erreichten sie den bezeichneten Punkt, wo sie auf der rasenbank dicht nebeneinander Platz nahmen.



Heisse Tränen  rollten über Annas Wangen, von ihren Gefühlen überwältigt, schlang sie die Arme um des geliebten Freundes Nacken.

Der  Kärrner

Er hatte nur Augen für seine drei plumpen Holsteiner Gäule, die ihre wuchtigen langbehaarten Hufe mit grosser Gewalt niederschmetterten.
 

Wohl eine Minute hatte er regunglos auf die fest schlummerde Wandrerin niedergeschaut...
 

"Ich heisse Anna," antwoirtete diese, frei aufseufzend, als ob durch des Kärrners wohlwollend rauhes Wesen eine sie fast erdrückende Last von ihrere Brust genommen worden wäre...

Die Erzählung einer Waise.

 
 

"Gute Nacht, lieber Vater Braun!"
"Schlafe recht sanft; morgen geht's früh weiter!"

Frau Kathrin


"Besten guten Tag, meine liebe Madam Braun!" hiess es im verbindlichen Tone, und ein älterer Herr, der sich sowohl durch seine Kleidung wie durch sein Wesen als ein Mitglied der besten Gesellschaft auswies, schritt auf die Kärrnerfrau zu.


"hier, Kathrin, ist die junge Wanderin, mit der ich unterwegs Bekanntschaft geschlossen habe, " sagte er mit erzwungener Gleichgültigkeit.


...als sie gewahrte, dass Anna sich bereits erhoben und mit der Gewandheit und der Geräuschlosigkeit einer Fee in die Obligenheiten der Hausfrau eingegriffen hatte.

...legte er die Hand leise auf das Kreuz des schwarzen Hofsteiners, infolgedessen dieser mit dem Schweife um sich peitschte, die Ohren anlegte und die Zähne schallend aufeinanderschlug.

Beim Rechtsanwalt

Alvers war eben mit der Durchsicht einiger von Beltram kopierten Briefe beschäftigt,....

Kärrner und Rechtsgelehrter

Als der Kärrner von dem Diener in das Kabinett gewiesen wurde, sass Alvers schon wieder so vertieft in seine Briefschaften, dass er Brauns Eintritt gar nicht hörte....

Ein weisser Sklave

...und sich auf dem Drehstuhl niedersetzend, nahm er den ihm von Braun eingehändigten Brief, den er abermals einer sorgfältigen Prüfung unterwarf.

"O, ich wusste, dass meine Augen mich nicht täuschten", stöhnte er...

Der Herr Professor

 Der Kärrner sann nach und schielte zu seiner Frau hinüber; diese aber sass da, wie aus Erz gegossen; nur ihre Hände bewegten sich krampfhaft.


Über alle Gegenstände eilten Annas Blicke fort, um auf dem Flügel haften zu bleiben, und schnell nach dem Drehsessel hinschreitend, nahm sie vor dem Instrument Platz.

Vertrauliche Mitteilungen Frau Kathrins

...duldete sie, dass jene ihr das prachtvolle Haar auflöste und für die Nacht ordnete.

"Gute Nacht, liebe, liebe Frau Kathrin," antwortete Anna,....

Auf dem Holzhofe

Schnell entschlossen trat trat ich zu dem jungen Mann heran, und meinen Hut höflich ziehend, fragte ich auf  Glück: Ihr Diener, Herr Eberhard Braun.

Eine weisse Sklavin

"Sie wollen der jungen Dame, einer elternlosen Waise, eine mütterliche  Freundin sein?" - "Ich will es."
 

Sobald sie allein war, sank sie in sich zusammen und weinte bitterl vor sich hin.


Auf der Lauer

Alvers sass wieder auf seinem Drehstuhl, den Rücken dem Schreibtisch zugekehrt; sein Gesicht befand sich im Schatten, während die Beleuchtung der Lampe voll die lauernde Physiognomie des vor ihm sitzenden ehemaligen Politisten und jetzigen Holzaufsehers traf.


Ein nächtlicher Weg

"Der Anfang ist längst gemacht," fiel Bertram unwirsch ein, und indem er das Fuer schürte, beleuchteten die Flammen ein Antlitz, auf dem die Dämonen der Leidenschaft ihr unheimliches Spiel trieben.

Beide sahen sich gegenseitig starr in die Augen; zu sprechen vermochten sie nicht, ihnen war, als hätten ihre Pulse stillgestanden.

Wege der Tücke

"Du musst es am besten wissen," ertönte es kalt und gleichgültig von den bleichen Lippen.

Der bittere Vorwurf, der in Annas Worten lag, und die Blicke beleidigter Unschuld, die sie, während sie sprach, auf Frau von Birk richtete, erschütterte diese tief.



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