Mittwoch, 13. Januar 2021

Josef Ulrich: Bilder zu Karl Mays DER SCHUT

Die Illustrationen von Josef Ulrich erschienen in der ersten tschechischen Ausgabe, die der Verlag Josef Richard Vilimek, Prag, 1900 herausbrachte.


Erstes Kapitel

Halef in Gefahr

Ich holte aus und wirbelte den Czakan um den Kopf.

 
"Oeffne, sonst breche ich die die Zähne mit der Klinge auseinander!"
Er kniete neben dem Hadschi nieder und riss sein Messer aus dem Gürtel.

Ich umfasste den einen Stamm; einige Griffe, einen Schwung, und ich sass oben auf einem Ast...so hörte ich  nahe Pferdeschritte...

...so trat ich zu ihm und fragte: "Was ist's denn? Was hast du getrunken?".....
"Grrr-g-gh-rrr!"
Er brachte den Mund noch immer nicht zu und hielt die Arme und die Finger noch ausgespreitzt.

Dann wendete er sich an mich, stemmte die Spitze seines Säbels auf die Erde, stützte die Hände auf den Griff, schnitt die Miene eines Pascha von drei Rossschweifen und fragte:
"Du bist ein Fremder?"

Er stellte sich an die Spitze, nahm den Säbel auf und schritt in martialischer Haltung vor uns her.

Zweites Kapitel

Eine Bärenjagd

Erst nach längerer Zeit wurde geöffnet, und die Frau trat in die Spalte......an diese Hexe musste ich unwillkürlich denken, als ich jetzt die Frau erblickte.

Da gab es nun freilich nur zweierlei zu sehen, nämlich den Mübarek, welcher besinnungslos in einer Ecke lag, und den Pferdekadaver in dem anderen Winkel. Vom letzteren stieg ein Heer von ekelhaften Fliegen auf, als wir uns näherten.

Ich kniete ganz nahe bei ihm, mit dem Wassertopf in der Hand, aus welchem ich ihn hatte erquicken wollen. Er tat einen schnellen Griff und riss mir das Messer aus dem Gürtel. Ebenso schnell stiess er zu.
Er hätte mich in die Brust getroffen, wenn ich den Stoss nicht mit dem tönernen Topf  pariert hätte.

Der Hadschi hatte seine Ungeduld nicht mehr zu zügeln vermocht; er hatte so schnell, dass ich es nicht hindern konnte, angelegt und den Schuss abgegeben. Den zweiten schickte er sofort nach...

Ich holte mit der Recchten weit aus und stiess dem Bären das Messer zwischen die bekannten beiden Rippen.

Der Hadschi verneigte sich dreimal und stand dann auf. Sein Gebet wat zu Ende.

Drittes Kapitel

In der Teufelsschlucht

Wir schoben uns der Stelle entgegen, von welcher wir das Wetzen vernommen hatten, und gelangten bald in die Nähe der Felsenkante. Dort sass -- Suef, der Spion, auf Posten und wetzte sein Messer mit einem Eifer an dem scharfen Gestein, als würde ihm diese Arbeit mit mit silbernen Piastern bezahlt.

Er liess die Hand, welche das Messer hielt, sinken und tat vor Schreck einen Sprung rückwärts. Er traf an Manach el Barscha, und zwar so kräftig, dass dieser einen Stoss bekam, der ihn an den Rand des Felsens brachte. Er schlug mit den Armen in die Luft, hob den einen Fuss empor, um festen Halt zu suchen, und verlor dadurch nun vollends das Gleichgewicht. "Allah, Allah, All--¨" brüllte er, dann war er von der Kante der Bastei verschwunden.
           
Niemand war schneller hierzu bereit als Halef. Die Messer wurden zerbrochen, und endlich machte ich mit meinem Heidukenbeil die Czakans der beiden Aladschy unbrauchbar.

Viertes Kapitel

In der Juwelenhöhle

"Halt! Keinen Schritt weiter, sonst schiesse ich euch nieder! Von solchen Schurken, wie ihr seid, lässt man sich nicht betrügen."

Der Alim machte eine langsame Bewegung zum Aufstehen. Da aber hörte ich Oskos befehlende Stimme: "Nieder!"

Es dauerte auch gar nicht lange, so erblickte ich sie durch das Fernrohr. Trotz der Entfernung, in welcher sie sich befanden, sah ich, dass sie in gestrecktem Galopp ritten.

Als ich ihnen dann auch von dem Baum herab geholfen hatte, was wegen der Finsternis sehr notwendig war, stieg ich wieder in den Baum...

Der Eindruck, welchen mein plötzliches Erscheinen machte, war so gross, dass Alim sich wiklich sogleich niedersetzte. Ich gab dem Köhler einen kurzem, gebieterischen Wink, und auch er liess sich nieder.

Er hob die Peitsche auf, welche Alim vorhin hatte fallen lassen, und versetzte demselben einige so kräftige Jagdhiebe, dass der Getroffene den Gedanken aufgab, Widerstand zu leisten...

Wir fanden den Haufen, welcher mehr aus Asche als aus Erde bestand. Er wurde mit Hilfe der dabeiliegenden Werkzeuge aufgewühlt. Man hatte die Toten nicht vergraben, sobdern verbrannt. Vier angekohlte Schädel bewiesen, dass vorher auch andere Leichen auf dieselbe Weise auf die Seite gebracht worden waren. Der Anblick war grässlich.

Halef hatte ihm den Strick von den Füssen genommen, so dass er gehen konnte. Der Mann hatte die Lippen zusammengepresst und würdigte uns keines Blickes, obgleich die Todesangst aus seine Zügen sprach.

"...Und nun, Sir, kann das Boxen beginnen. Ich bin bereit dazu. Also, come on!"
 

Fünftes Kapitel

Ein Überfall

Ich grüsste, stieg ab und schritt langsam zu ihnen hin.
 
Mit dem Rücken nahe der Felswand, aber ja nicht an sie gelehnt, was mich in den Bewegungen des Armes gehindert hätte, und den Blick scharf auf sie gerichtet, so wehrte ich ihre Hiebe ab....

Dann liess er die Hände mir der Mütze sinken und rief erschrocken aus: "Woe to me! Louses! Lice!"
(Original nicht erhalten.)

Sechstes Kapitel

Unter der Erde

...und seine Rechte hielt den Griff des Handschars umfasst, dabei war sein Körper weit nach vorn gebeugt. Es hatte ganz das Aussehen, als ob er mit der Klinge sich uns entgegenstürzen wollte.

Er fasste mich der einen Hand bei der Gurgel, und ich packte seine beiden Arme.

Jetzt stand er am Lande, streckte die Arme empor, stiess einen frohlockenden Ruf aus und drehte sich halb um und blickte nach dem Eingang des Stolens...

Ich folgte ihnen, und nun rannten auch die Andern nach. Da ging es auch schon los, hinter und über uns.
 

Siebentes Kapitel

An der Verräter-Spalte

Ich setzte mich gemächlich auf die Ecke der Kiste und betrachtete mir die drei. Die Schuta war noch immer eine schöne Frau. Sie besass wohl einen sehr leidenschaftlichen Charakter und war jedenfalls mehr oder weniger die Vertraute ihres Mannes.

Da griff ich mit der rechten Hand in den Gürtel  und zog den Revolver. Ich konnte aber den Arm nicht emorheben und hielt die Waffe gegen die Leiber der Feinde.

Ich griff in die Tasche und gab ihm die genannte Summe in die Hand. Er tat einen Freudensprung, stiess einen Ruf des Entzückens aus, packte seine Schwester und zog sie bis zu mir.
(Original nicht erhalten.)

Ein Schrei, ein bluterstarrender Schrei, und Ross und Reiter stürzten in die Tiefe

Nun ging ich zu Rih. Er war umgekehrt und dorthin gelaufen, wo der Sttel lag. Ich legte ihm die Arme um den Hals und drückte sein Köpfchen an mich.


Eine kleine Bewegung seiner Daumen, ein kräftiger Druck derselben, und Hamd el Amasat stiess ein Geheul aus, wie ein verwundeter Panther, und liess die Hände von dem Hals seines Gegners los, denn dieser hatte ihm - -  beide Augen ausgedrückt.


Anhang

 
Er wendete mir den Rücken zu, seiner Kleidung nach musste er ein Europäer sein, da unmöglich ein Eingeborener in so einem Anzug stecken konnte.
 
...es erkannte mich doch sogleich: ein gewaltiger Satz, mit allen Vieren in die Luft, ein zweiter dann zur Seite, und der Reiter lag im Grase...

Darum rief ich ihm zu, mich an seiner Seite haltend und den Revolver auf ihn richtend: "Nochmals, halt an, sonst schiesse ich!"
 
Sie schossen dabei im Jagen ihre Flinten ab.

"Effendi Kara Ben Nemsi Emir und Hadschi Halef Omar, ihr waret dabei, als mein Vater Mohammed Emin, der Scheik der Haddedihn, in dieser Gruft bestattet wurde; ihr habt gesehn, dass ich mit meinem Dolche diesen Stein vom Grabmal schlug und zu mir steckte, und werdet gewusst haben, was dies zu bedeuten hatte. Jetzt bringe ich ihn zurück und geben ihn dem Toten.

Jetzt hörten wir leise Schritte, und einige Augenblicke später sahen wir ihn auch. der Mond beleuchtete ihn hell, während wir im Schatten der Felsenenge lagen.



...denn da krachte ganz in unserer Nähe hinter einem Busche hervor ein Schuss und noch einer, Amad el Ghandur drehte sich, den Kurden loslassend, halb um seine eigene Achse und taumelte dann gegen den Felsen.


Ein Kolbenhieb mit dem Bärentöter warf ihn von dem Pferde.
(Original nicht erhalten.)

Ich bettete seinen Kopf an meine Brust.
(Original nicht erhalten.)

 
 
 

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