Freitag, 20. Dezember 2019

Die wunderlichen Musikanten von Hans Witzig, 2.Teil



Da gesellte sich ein Mönch zu ihnen, der himter ihrem Rücken des Weges kam. Er trug nach Art der herumreisenden Klosterbrüder eine rauhhaarige Reisekutte von handfestem Zeug...

Da fuhr ein Gefährt mit vier glänzenden weissen Rossen vor dem Kloster auf.

Damit er ein solches Wunderding (Glöcklein) erstellen kann, lasse ich ihm hier kostbare Geräte aus purem Silber, gefeit und gesegnet, herüber senden.

Bebend vor Zorn und von einem unsäglichem Grame gemartert, jagte er die beiden Wichte zur Türe hinaus, und weil er gerade nichts anderes zur Hand hatte, griff er nach seinen wohlbeschlagenen, harthölzigen Schuhen und liess einen hinter dem andern den fliehenden Bösewichtern an die Schädel  sausen...

Die Rehe und Hirsche samt allem andern edlen Getier des Waldes traten beim Abendläuten zwischen den Bäumen hervor....

Es war ein Männlein, kaum eine Elle hoch und in einen schwefelgelben, schwarzbeblümten Mantel gehüllt, der ihm bis auf die seltsam gebildeten Füsse reichte.

Also schlüpften die Verblendeten und Betörten in das Innere des Kirchleins, während der Teufel es vorzog, sich vor der Pforte auf die Schwelle niederzusetzen und daselbst ihre Rückkehr abzuwarten.

Mit fürchterlicher Stimme rief er seine Höllenknechte herbei....

Wie aber einer gar den garstigen Schwanz entdeckte, der sich zuckend unter dem Rande des Glöckleins wand, da liefen alle wieder entsetzt davon.



Ich bin nämlich ein Vogelfänger wie kein besserer je gelebt hat. Sobald ich durch das Land ziehe und auf der Geige meine Locklieder spiele, so flattern und flügeln alle Vögel aus Feld  und Wald herbei und ziehen mir nach....

...als ein Diener eine gar seltsame Musikantengesellschaft meldete, die vor dem Tore Einlass begehre...

Ich bin zwar kein Vogelfänger, aber dafür ein Ratten- und Mäusefänger, der seine Sache besser versteht, als weiland der berühmte Rattenfänger von Hameln.

Mit einemmal aber schimmerten durch die schlanken Tannenbäume die Türme und Dächer eines Waldschlosses, das von einem hochummauerten Garten und von senkrecht abfallenden Felswänden eingeschlossen war.



Dann liess er im ganzen Land bekannt machen, dass man alle Blinden und Lahmen nur herbeibringen möge, damit er sie sogleich heil und gesund mache.

Und welches Wunder! Kaum hatte er einige, die wie Strohpuppen an allen Gliedern lahm herumlagen, mit seinem Wasser betupft, so schnellten sie in die Höhe und sprangen hüpfend, tanzend und wie nicht gescheit durch die Gassen.






Der mürrische Rabenturm beherbergte aber einen noch mürrischeren Insassen; es war der alte Torwächter, welcher seit achzig Jahren jeden Morgen wie eine Uhr so pünktlich hinunterstieg, die Pforte öffnete, wieder hinaufstieg, am Abend um die Neune abermals hinunterstieg, das Törchen zuschloss und wieder hinaufstieg.

Woher die unermesslichen Schätze dermalen gekommen, liebten die Schwarzgrabensteiner keineswegs gerne zu sagen; aber überall in den andern Stadten und Dörfern erzählte man such, dass sie durch List und Betrug den Wasserweibern in dem nahen Seerosenteich abgenommen worden seien, ...

Mit diesem Gauklerzug zog der Hexenmeister weiter und gelangte über eine Weile vor das Städtchen.

Die Ratsherren riefen, dass man den Spielmann mit seinem ganzen Gefolge ins Gefängnis werfen und aushungern möge...

Das Dach des Hauses, das ehedem ein Schloss gewesen sein mochte, warvöllig eingefallen,...

Unweit von Schwarzgrabenstein stand ein Hügel, auf dem weder Baum noch Strauch gedieh....Auf diesem Hügel, wo die Winde und Wolken ihren Reigen tanzten, war das Hochgericht der Stadt.

Wenn einer den nahen Fussweg vorüberging, hörte er den Galgen unter seiner trübseligen Last ächzen und stöhnen.

...ertönten vom Fusse des des Hügels die Klänge jenes Dudelsackes, den der Spielmann mit den Tieren auf dem Markte gespielt. Alle drehten erstaunt die Köpfe.

...und schleppten alsbald die Hälfte ihres Überflusses herbei...



Dann füllte er seinen Korb bis über den Rand hinauf und brachte sie jeden Dinstag und Freitag auf den Markt nach Leisefinkenstein.

Gewöhnlich führte ihn dann der Heimweg an einem einsamen Kirchlein droben auf der Bergeshöhe vorbei....und auf dem einen wuchs ein Bäumchen mit roten Rosen und auf dem andern ein solches mit weissen Rosen.  Klein Pfifferling setzte sich jeweils auf die Mauer zwischen diesen beiden Bäumchen.

Es war ein ungeheurer, wilder und starker Riese....das Maul liess schreckliche Eckzähne erblicken.

Manchen  verwegenen Held verlockte der schöne Preis, und er wagte es, das Abenteuer mit dem Ungetüm zu bestehen; aber keiner kam mit heiler Haut davon.



"So sprich, elender Zwerg!" donnerte hierauf der Riese, "was willst du denn in der Stadt?"
"meine Pilze möchte ich dort verkaufen, die ich hier in meinem Korbe habe...."

Die Fischlein gehorchten ihrem Freunde und schwammen so schnell sie konnten ins Meer hinunter. Sie klopften mutig an das Tor des Schlosses tief auf dem Grund des Wassers...

Eine grosse Menge Volkes hatte sich allda bereits versammelt...als Klein Pfifferling amkam, tummelte sich der wilde Ritter bereits in der Mitte des Ringes...

Im heissen Mittagssonnenglanze fuhren sie durch die wallenden gelben Ährenfelder. Wie aber der Wagen eben einmal um die Ecke bog, bemerkte Klein Pfifferling ein Trüpplein zerlumpter Bettlergestalten...

Es war in einer trüben, dunklen Gewitternacht, als der Turmwächter seines Schlosses plötzlich dreimal mit Macht in sein Horn stiess, zum Zeichen, dass ein Feind um den Burghügel schleiche.

Gleich einem wilden Sturzbach brachen sie dann aus dem Tore...

Er regierte als König des ganzen Landes noch viele Jahre so mild und umsichtig, dss nicht nur alles Volk, sondern auch der Tod selber, als er ihm den Herrscherstab aus den Händen nehmen musste, eine heisse Träne weinte.

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