Von Karl Mays illustrierten Reiserezählungen versah er zwei Bände mit Tonbildern und Textzeichnungen, nämlich Durch die Wüste und In den Schluchten des Balkan. Die Bände erschienen 1908 bei Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg i. Br.
Die Verfolgungs-Expedition
Ein Wink von mir, und die Peitsche des kleinen Hadschi klatschte auf den Rücken des Wächters des Padischah.
Das Pferdgetrappel kam näher. Man hörte deutlich, dass es nur von einem einzelnen Tiere stammte.
Er schnitt mir nach längerer Wahl zwei der Blüten ab und reichte sie mir über den Zaun herüber.
Ich warf mehr Reiser auf das Feuer, nahm meinen Fez vom Kopfe, stülpte ihn auf den Büchsenlauf und schob ihn langsam in die Oeffnung. Das sah von drinnen jedenfalls so aus, als ob ich hineinsteigen wollte.
Hier auf dieser Seite war der Maulesel hinein und drüben wieder hinausgegangen. Unten aber sass auf der weichen Unterlage ein Frauenzimmer, wie so wohlbeleibt ich in meinem ganzen Leben noch niemand gesehen hatte.
"Derisini tschykar-im - ich häute ab," antwortete die Gefragte.
"Nereje - wohin?"
"Aghyz itschine - in den Mund hinein."
Nach kurzer Zeit erreichten wir eine kleine Lichtung, an deren Rand ich eine niedrige, länglich gebaute Hütte gewahrte.
Wie nur so nebenbei, deutete mein Begleiter nach der Hütte hinüber und sagte:
"Dort wohnt ein Bettler."
Ich holte das Paket herein und näherte mich mit demselben dem Lager. Der Mann rührte sich noch immer nicht.
...aber schon jagte der Waffenschmied über die Lichtung dahin - auf meinem Rappen und meinen Henrystutzen in der Hand schwingend.
Rih griff mit den Hinterhufen vor die Vorderhufe und schoss in einem hocheleganten, weiten Bogen hinüber; der Reiter verlor Bügel und Sattel, schlug mit fürchterlichem Gewalt zu Erde nieder und blieb da unbeweglich liegen.
Das Gasthaus lag abseits des Weges, von einem tiefen Morast umgeben. Ueber denselben warvei dicker, knorriger Eichenstamm gelegt, rund und umbehauen. Dann kam ein tiefes, breites Loch, in welchem sich einige Schweine wälzten, und aus diesem Loch gelangte man direkt in ein breites Tor.
Sie trug nur den Rock. Mit der vorderen Seite ihres Körpers an der Leiter, bot sie den blossen Rücken der Peitsche dar, welche einer der Kerle zum dritten Hiebe schwang.
Da hörte ich draussen eine quickende Stimme fragen: "Wo ist der Mörder?"
Ich trat hinaus und sah einen kleinen, spindeldürren Mann, welcher eine ungeheure Pelzmütze auf dem Kopfe und ebenso rieseige Bastschuhe an den Füssen trug.
Wir fanden ein kleines, freies Plätzchen, rings von dichten Sträuchern umgeben. Hier lag die Leiche einer Frau, und zwar in kniender Stellung, mit der Stirn an ein eigentümliches Bauwerk geneigt.
Der Turm stand hoch, und wirklich führte tief unten so etwas Strassenartiges vorüber nach einem Orte, den wir in der Ferne erblickten.
Jetzt, da das Licht von unten herauf durch meine Knüppel-Unterlage leuchtete, erschien mir die dieselbe gar nicht mehr so recht zuverlässig.
"Si - - Sih - - Sihdi, o Mohammed, ich breche durch!"
Ich bat um die Erlaubnis, die dem Tode Geweihten niederschiessen zu dürfen. Man lachte. Man glaubte nicht, dass die Kugel einem dieser riesigen und starkknochigen Tiere ins Leben dringen werde. Ich bewies ihnen das Gegenteil.
Ich wusste sofort, wen wir vor uns hatten, nämlich den alten Wlastan mit Frau, Sohn und Knecht.
Sie trat heraus, um uns Platz zu machen.
Sie begaben sich in die Stube zurück und riefen nun laut nach Bedienung. Der Wirt kam herein, begrüsste sie und entschuldigte sich in höflichen Worten...
Nach wenigen Schritten bereits sah ich den Mann, welchen mein Pferd gewittert hatte. Er trug die Kleidung und Bewaffnung eines Kawassen und lag ganz gemütlich im weichen Gras und rauchte seinen Tschibuk.
"Das ist Ostromdscha", erklärte der Türke.
Er hatte den rechten Arm mit der Krücke erhoben und schwang sie drohend nach uns.
Der Weg mündete auf eine Lichtung. Jenseits derselben sahen wir das Gemäuer der Ruine. Eine aus Gebälk und Steinen ziemlich roh erichtete Hütte lehnte sich an eine hohe, aber halb verfallene Wand.
Da sassen sie alle drei.
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