Dienstag, 21. Juli 2015

Emil Cardinaux: Altmeister der Schweizer Plakatkunst

Emil Cardinaux kam 1877 in Bern zur Welt. Wie schon sein Namen zeigt, war er jedoch romanischer Abstammung mit Wurzeln im wadtländischen Palezieux. Er war wohl ein begabter, aber etwas zerstreuter und nicht sehr fleissiger Schüler mit einem regen Vorstellungsvermögen. Aber bereits während seiner Schulzeit zeichnete und malte er leidenschaftlich gern. Das untenstehende Plakat mit Matterhorn , das sicher die meisten Schweizer schon irgendwann gesehen haben, weist  mit seiner Maltechnik darauf  hin, dass Cardinaux zu der kleinen Berner Künstlergruppe, die man als Hodlerianer bezeichnete, gehört.
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1908

 Zu dieser Gruppe ist auch  Cuno Amiet und Max Buri zu rechnen. Es waren dies Künstler, die sich getrauten, einen eigenen Weg einzuschlagen. 1898 ging Cardinaux nach München, wo er sich bei Franz Stuck, einem Mitbegründer der Müncher Sezession weiterbildete. 1903 kehrte er mit der Überzeugung, dass er seinen eigenen Weg finden müsse, in die Schweiz zurück.
Anlässlich eines SBB-Wettbewerbs unter 14 der damals bedeutendsten Maler wurde er für den ersten Plakatentwurf mit einer Ehrenmeldung ausgezeichnet, und zwar für den 1904 in Paris entstandenen Entwurf für den „Oeschinensee".
Der Schokoladenhersteller Villars beauftragte in der Folge Cardinaux mit zwei Plakatentwürfen:  „Der Fuchs und der Rabe" und „Der Rattenfänger von Hameln" 

1905

1905

Emil Cardinaux
Die Liebe zur Bergwelt zeigt sich in seinen Bildern, die sich dann auch in seiner Serie für touristische Plakate niederschlägt.

Alpine Landschaft im Berner Oberland 1909

Verschneite Berglandschaft 1916

Hinterstockensee 1924

Silvaplanersee
Der Einfluss Hodlers ist hier unverkennbar

Plakate für den Tourismus
1906

1909

1910

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1922

1923

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1924

1928

1928






Emil Cardinaux erkannte als einer der ersten Künstler überhaupt die spezifischen Anforderungen des Plakates an seinen Gestalter. Er formte im Plakat ein eng geschlossenes, von seiner Umgebung so unabhängig als möglich wirkendes Kunstwerk. Cardinaux war sich auch bewusst, dass Plakate eine begrenzte Lebenszeit haben und für Ausstellungsplakate nicht viel Geld zur Verfügung stand. Entsprechend waren keine Dauerkunstwerke gefragt, viel mehr ging es darum mit neuen Ideen, starken Kompositionen und bewusster Farbgebung Aufmerksamkeit zu erringen. Er erkannte folgerichtig, dass das Plakat bei möglichst geringem Kostenaufwand im Steindruck eine hohe Lichtechtheit, große Leuchtkraft und möglichst weit reichende Fernwirkung gewährleisten muss.

1908

1913

1914

1914

1914

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1915

1916

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1924

Beim Schuhfabrikanten Bally hatte Emil Cardieux anscheinend seinen festen Platz.

1924

1926

1926

1927

1928

 1935

1935

1935

Aber auch Dosenbach war an seinen Plakaten interessiert

1927

Natürlich darf bei einem Plakatkünstler die Pro Juventute nicht fehlen.

 1922

 1923

1926

Mit Cardinauxs Plakaten griff man gelegentlich in den Abstimmungskrieg ein:

1923



1922




1939


Emil Cardinaux leistete ein wichtiges Stück Kulturarbeit für unser Land, das erst heute national sowie international in seiner vollen Tragweite gewürdigt wird. Er war und bleibt einer der wichtigsten und wunderbarsten Künstler der Schweizer Plakatkunst.

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