Donnerstag, 30. April 2020

Die Abenteuer des Tom Sayer und Huckleberry Finn illustriert von Walter Trier, 2.Teil



Nachdem Abendessen hat sie ihr Buch geholt unsd mir von Moses und seinen Binsenkörbchen erzählt, und ich war mächtig gespannt, seine ganze Lebensgeschichte zu hören. Wie es aber dann rauskam, dass Moses schon lange tot ist, hab' ich mir nix mehr daraus gemacht.

Tom sagte, er hätt' Jims Hut genommen und ihn gerade über ihm an einen Ast gehängt.

Und wie Tom den Befehl gab, stürzten wir heraus und jagten den Hügel runter. Ja, Dreck! Da gab's keine Spanier und keine Arahber und auch keine Elefanten und Kamele ausser uns selbst! Nix als 'ne Schulklasse lagerte da, und die allerniedrigste noch dazu. Unser Gebrüll jagte sie auf....

Er war ungerfähr fünfzig und sah auch so aus. Seine Augen guckten wie aus einem Gebüsch aus den langen, struppigen, schwarzen haaren raus, die ihm immer ind Gesicht fielen...

Mein Alter stand mitten in der Hütte und hieb verzweifelt um sich und brüllte, dass die Schlangen sich überall um ihn rumringeln und ihn stechen, da und da, an allen Gliedern und im Gesicht!

Ich war todmüde; und eh' ich's mich versah, war ich eingeschlafen.

"Ja, ich dir glauben, Huck. Jim sein - durchgebrannt!"

Der Hut, der aussah wie 'ne Hundehütte, hab ich unterm Kinn zugeknottelt, damit man mein Gesicht nicht so leicht sehen konnte. Jim sagte, selbst bei Tag würd' mich keiner in der Verkleidung erkennen.

Nach 'ner Minute aber nimmt sie das Garn weg, sieht mich ganz fest an und fragte: "Jetzt sag mir aber mal deinen richtigen Namen, Kind!"

Der am Boden hat sich dann jedesmal gekrümmt wie 'ne Schlange und gewinselt: "Tu's nicht, Bill tu's nicht! Ich will auch schweigen wie das Grab!"

Die Zigarren waren von der allernobelsten Sorte, Wir sind den ganzen Nachmittag im Schatten gelegen und haben drauflos gequalmt, und ich hab' dazu in den Büchern gelesen - es war famos!

Er steckte im Wasser unterm Steuerruder, nur die Nase hat rausgeguckt.

...Also komm näher, George Jackson! Brauchst dich nicht zu beeilen, geh langsam!...

...und dann haben alle festgestellt, dass gar nix Shepherdsonsches an mir sei und dass ich gewiss nicht zu ihnen gehöre.

Oberst Gangerford war sehr gross und sehr schlank...er hatte die dünnsten Lippen und die schmalsten Nüstern und 'ne gebogene Nase und schwere Augenlieder und schwarze, tiefliegende Augen, die wie aus 'ner Höhle rausguckten...

Gerad' wie an 'ner Stelle vorbeikomm', wo so 'ne Art Kuhpfad am Ufer entlang geht, seh' ich 'n paar Männer in grosser Eile daherrennen.

Der Herzog fuhr in seine Reisetasche und zog 'ne Menge kleiner gedruckter Zettel raus und las sie laut vor.

Dann holten sie 'n paar Schwerter raus, die der Herzog aus Eichenstöcken fabriziert hatte, und übten den Zweikampf.

Mindestens ein Faulenzer lehnte aussewrdem an jedem Pfosten, mit den Händen in den Hosentaschen, das heisst, wenn er nicht gerade 'ne Ladung Kautabak ins Maul stopfte oder sich notwendig kratzen musste.

...und im nächsten Augenblick kam der König nackt auf allen vieren reingekrochen, über und über mit Streifen und Ringen bemalt.


...und der Herzog schmiss die Reisetasche hin und fing auch an, mordsmässig zu heulen. Die zwei Gauner waren das berühmteste Paar, das man sich vorstellen kann.

Wie sie nun am Sarg standen, beugten sie sich rüber und guckten rein, und dann fingen sie wieder so laut zu schreien an, dass man sie mindestens bis New Orleans hören konnt.

Ich schob den Beutel fix unter den Deckel, gerad' unter seine gefalteten Hände, die so kalt waren, dass mich's ordentlich durchschauert hat.

Beim nächsten Blitzstrahl seh' ich die zwei auf uns zurudern, den König und den Herzog - und wie sie sich in die Ruder gelegt haben!

Kaum war ich halbwegs zur Küche gelangt da stürmten von allen Ecken  und Enden Hunde kläffend und heulend auf mich los.

So fuhr ich also mit dem Wagen nach der Stadt. Auf halbem Weg Kommt mir 'n anderer Wagen entgegen und natürlich sitzt kein anderer als Tom Sawyer drin....und sperrt das Maul wie ein Scheunentor auf.

Der Nigger sah sehr gutmütig und dumm aus, und sein Wollhaar war in lauter kleine Bündel gebunden, um die Hexen abzuhalten, die ihn so grässlich plagten, wie er uns sagt.
(Ich weiss nicht, wie mam solche Stellen heute übersetzen würde, aber der originale Text lautet: The nigger had a good-natured, chuckleheaded face, and his wool was all tied up in little bunches with thread. Die deutsche Übersetzung stammt von Ulrich Johannsen.)

Am selben Morgen pumpte ich mir dann 'n Leintuch und n' Hemd von der Wäscheleine und steckte alles mitsamt dem faulen Holz in 'nen alten Sack.

...und wie er allein war, bohrte er n' Loch in die Pastete und holte die Leiter raus.

Jim konnt' die Spinnen und die Spinnen konnten Jim nicht ausstehen; sie machten ihm gehörig die Hölle heiss, und er sagte, dass vor lauter Mühlstein und Ratten und Schlangen für ihn kein Platz mehr im Bett bliebe.

Du meine Güte, war da 'ne Menschenmenge drin! Fünfzehn Farmer, und jeder mit 'ner Flinte.

Dann 'n Aufleuchten und 'n Krach. Bang, bang, bang! Die Kugeln pfeifen nur so hinter uns her!


Montag, 27. April 2020

Die Abenteuer des Tom Sayer und Huckleberry Finn illustriert von Walter Trier, 1.Teil

Walter Trier (1890 - 1951) war Kind einer deutschsprachigen, jüdischen Mittelschicht-Familie. Er studierte zuerst in Prag und später in München. Er arbeitete für den Simplicissimus, die Jugend und die Lustigen Blätter, zeichnete seit 1910 für den Ullstein-Verlag , so für die Berliner Illustrierte, den Uhu und Die Dame.



1. Teil


 Die alte Dame schob ihre Brille fast auf die Nasenspitze hinunter und schaute über sie hinweg im Zimmer umher...

 "Tom, es war wohl ziemlich heiss in der Schule?" -
"Hm - ja."
Keiner der beiden sagte etwas. Wenn er eine sich bewegte, bewegte der andere nach derselben Seite,...
Da erschien Tom auf der Bildfläche. In der einen Hand trug er einen Eimer voll Tünche, in der andern einen langen Pinsel.

 Und  während der frühere Dampfer "Big Missouri" in praller Sonne schweisstriefend drauflos pinselte...

An Material war kein Mangel, jeden Augenblick strichen Jungens vorüber. Sie kamen , um zu spotten und blieben, um anzustreichen.


...erblickte er im Garten ein fremdes Mädchen - ein niedliches, zartes, blauäugiges Geschöpf mit blonden Haaren...

Der Richter legte die Hand auf Toms Kopf, nannte ihn einen tüchtigen kleinen Mann und fragte, wie er heisse. Der Junge stammelte, stotterte und stiess endlich mühsam hervor: "Tom."

Als ervden Käfer erspähte, hob sich sein müde herabhängender Schwanz voll Spannung in die Höhe.

...Huckleberry Finn, dem Sohn des berüchtigten Ortstrunkenboldes, Huckleberry war gründlich gehasst und verabscheut von allen Müttern der Stadt....
Ein einziger einseitiger Träger hielt seine Hosen fest, Hosen, deren umfangreiche hintere Partie leer und sackartig herabhing und sich im Winde blähte...

"Was hast du denn da?" "'ne tote Katze."

Nach und nach zog er aber seine Hand so weit zurück, dass die Worte sichtbar wurden: Ich liebe dich! "Frecher Kerl!" und sie gab ihm einen Klaps auf die Hand, wurde rot, schien aber nicht allzu böse zu sein.

...und so lutschten sir denn abwechselnd und baumelten im Übermass wonnigen Behagens mit den Beinen gegen die Bank.

...und versank in tiefes Nachdenken.

In demselben Augenblicke hatte auch schon der Indianer-Joe seinen Vorteil erspäht, schlich hinzu und stiess Porters Messerbis zum Heft in die Brust des jungen Mannes.

Als derr Mond wieder hervor trat, stand der Indianer-Joe vor den beiden regungslos daliegenden Gestalten und betrachtete sie.

Sie verordnete  nun zur Abwechslung heisse Bäder, Sitzbäder, Sturzbäder und Duschen, aber Tom verrlor auch jetzt nicht seine Leichenbittermiene.

"Na also, Peter, du willst's absolut haben, da will ich dir's meinetwegen geben - ich bin ja nicht so - aber wenn's dir nachher nicht gut bekommt, dann darfst du niemandem einen Vorwurf machen al dir selber."

...stand auf dem Kopf -kurz, er verrichtete unzählige heroische Dinge....Becky aber schien nicht das geringste davon zu sehen, sie guckte überhaupt nicht nach ihm hin.

Tom hatte das Kommando, Huck sass am hinteren Ruder und Joe am vorderen.

Eine kleine grüne Raupe kam über ein taufrisches Blatt dahergekrochen; von Zeit zu Zeit hob sie drei Viertel ihres Körperchens in die Luft, schnüffelte umher und kroch weiter.

...warfen die Kleider ab und jagten, sporitzten und überpurzelten sich in dem seichten, lauen Wasser der Sandbank.

Er fand sie auch schliesslich mitten im Walde, einer weit vom andern entfernt, beide sehr blass und beide fest eingeschlafen.


Denn nun merkten sie auf einmal, dass sie rauchen konnten, ohne gezwungen zu sein...

Der Pfarrer erhob seine Stimme und betete.

Tante Polly, Mary und die Harpers stürzten sich auf die Wiedererstandenen und erstickten sie fast mit ihren Küssen und Umarmungen.


...goss das Tintenfass über die ganze Seite.

"Jetzt könnt' ich dem Jungen verzeihen, und wenn er 'ne Million Sünden auf dem Gewissen hätt?", schluchzte sie.

"Wer hat dieses Buch zerrissen?"

Durch diese Luke wurde mit einem Stricke eine Katze runtergelassen, deren Kopf  man mit einem Lumpen verbunden hatte, um das Miauen zu ersticken....und nun packte sie mit verzweifeltem Griff die Perücke des schulmeisterlichen Haptes....

Die Jungen traten wie schon so manches Mal ans Gitter, um Potter Tabak und Streichhölzer hineinzureichen.

Wie der Blitz war der Indianer-Joe dem Fenster zugestürzt, hatte alle, die sich ihm entgegenstellten, weggeschleudert, und ehe man zur Besinnung kam - war er verschwunden.

 Als es nach ihrer Schätzung Mitternacht sein musste, bezeichneten sie die Stelle, auf die der Schatten fiel, und begannen dort zu graben.


 ...dort, inmitten des mondbeglänzten Tales, stand das Spukhaus.

Der Spanier war in seine Mantilla gehüllt, er hatte einen struppigen weissen Schnauzbart, langes weisses Haar war unter dem breiten hut zu sehen....

 Es war Gold!

Becky wurde ängstlich: "Ich möcht' wissen, wie lang' wir schon hier unten sind, ich glaub', 's ist höchste Zeit umzukehren!"

In einem der Fässer entdeckte er den Flüchtling. Huck hatte da geschlfen, sich von allerlei gestohlenen Dingen ernährt und lag nun behaglich da, die Pfeife im Munde.